VIELFALT
LEBEN
Diversität ist ein Erfolgsrezept. Darüber ist man sich in der Wirtschaft weitgehend einig. Der Zusammenhang ist einfach zu verstehen: Je mehr unterschiedliche Menschen an der Entwicklung eines Produkts oder einer Dienstleistung beteiligt sind, desto mehr Ideen und Blickwinkel fließen ein. Und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Ergebnis den Wünschen und Bedürfnissen verschiedenster Zielgruppen entspricht. Eine Win-win-Situation für Unternehmen und Verbraucher also. Aber ist eine diverse Gesellschaft genauso eindeutig positiv zu beurteilen? Schließlich könnten unterschiedliche Lebensweisen, Meinungen und Interessen auch zu großen Konflikten führen. Verschiedene Studien zeigen, dass die positive Wirkung von Diversität vor allem mit ihrer Akzeptanz zusammenhängt. Wer akzeptiert, dass die Gesellschaft vielfältig ist, profitiert davon. Das zeigt sich nicht nur auf der persönlichen und wirtschaftlichen Ebene. Laut dem Vielfaltsbarometer Deutschland 2019 der Robert Bosch Stiftung ist die Akzeptanz von Vielfalt eine der entscheidenden Stellschrauben für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wo sie stark ausgeprägt ist, ist auch der Zusammenhalt stärker und die Menschen sind glücklicher und zufriedener mit ihrem Leben als in Regionen mit geringerer Akzeptanz. Deutschland ist ein Land mit einer diversen Gesellschaft. Nicht zuletzt dank der Geflüchteten, die hier leben. Wie kann man diese Tatsache für mehr Menschen akzeptabel und positiv machen? Auch darauf gibt es eindeutige wissenschaftliche Antworten: Entscheidend ist es, die individuelle Empathiefähigkeit zu stärken und das Unbehagen gegenüber „fremden“ gesellschaftlichen Gruppen abzubauen. Das funktioniert laut Vielfaltsbarometer am besten durch Begegnungen und persönliches Kennenlernen in der eigenen Nachbarschaft. Denn dort ist die Bereitschaft am größten, sich mit Menschen auseinanderzusetzen, die anders sind als man selbst. Ein Erfolgsrezept, dass die Kölner Freiwilligen Agentur und ihre Engagierten schon lange umsetzen – und auch weiterhin umsetzen werden.
„Ohne die Sprache bist du kein Teil der Gesellschaft! Nur wenn du verstehst, um was es geht, kannst du teilhaben, gestalten und entscheiden. Das will ich auch anderen ermöglichen. Deshalb bin ich dabei!“
Rami Al Chweky, Sprachbegleiter im Projekt Babellos
„Als Patin tut man
etwas für die ganze
Gesellschaft“
Anja Plate, Psychotherapeutin und Geschäftsführerin eines Betriebs für Biokunststoffe, hat 2018 über die Kölner Freiwilligen Agentur die Patenschaft für ein Grundschulkind mit Fluchthintergrund übernommen.
„Ich habe selbst sehr lange im Ausland gelebt und weiß, wie wichtig andere Menschen sind, damit man in einem Land richtig ankommen kann. Das wollte ich einem Kind hier in Köln auch bieten. Deshalb habe ich mich 2018 entschlossen, eine Patenschaft für ein geflüchtetes Kind im Grundschulalter zu übernehmen. Das ist eine sehr erfüllende Aufgabe, die aber auch Zuverlässigkeit und Verantwortungsbereitschaft verlangt. Schließlich sollen die Kinder verbindlich jemanden an ihrer Seite haben, der sich an einem festen Tag in der Woche drei bis fünf Stunden Zeit für sie nimmt. Darauf wurde ich in einem Workshop gut vorbereitet. Ich habe dann eine ganz wundervolle Patentochter bekommen. Einmal in der Woche hole ich sie von der Schule ab, und wir unternehmen was Schönes. Dass dieser kleine Mensch von mir profitieren kann, tut mir selber wieder gut. Es ist wie mit einem Tropfen im Ozean: Indem ich diesem Kind etwas Gutes tue, leiste ich einen Teil für die gesamte Gesellschaft. Jede Patenschaft ist auf mindestens ein Jahr angelegt. Einmal im Monat tauscht man sich mit anderen Patinnen und Paten und den Koordinatorinnen der Kölner Freiwilligen Agentur aus. Bei dem Treffen bekommt man wertvolle Tipps und konkrete Hilfe, falls es ein Sprach- oder Behördenproblem gibt. Sehr hilfreich war auch, dass ich über das Projekt Babellos Sprachbegleiter bekommen konnte, die gedolmetscht haben, wenn die Verständigung mit meinem Patenkind und ihrer Familie mal schwierig war. Als die Finanzierung von Babellos gefährdet war, habe ich mich deshalb auch beim Fundraising engagiert. Nach dem ersten Jahr habe ich mich weiter um mein Patenkind gekümmert. Jetzt wechselt sie bald auf die weiterführende Schule und braucht meine Unterstützung immer weniger. Es ist toll, dass sie so selbstständig geworden ist. Ich kann mir gut vorstellen, noch einmal die Patenschaft für ein Grundschulkind zu übernehmen.“
Gute Zahlen, schlechte Zahlen
Wie geht es Geflüchteten, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind, heute? In welchen Bereichen sind sie gut integriert − und wo gibt es noch Nachholbedarf? Antworten in Zahlen und Fakten.
VIELFALT
LEBEN
Diversität ist ein Erfolgsrezept. Darüber ist man sich in der Wirtschaft weitgehend einig. Der Zusammenhang ist einfach zu verstehen: Je mehr unterschiedliche Menschen an der Entwicklung eines Produkts oder einer Dienstleistung beteiligt sind, desto mehr Ideen und Blickwinkel fließen ein. Und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Ergebnis den Wünschen und Bedürfnissen verschiedenster Zielgruppen entspricht. Eine Win-win-Situation für Unternehmen und Verbraucher also. Aber ist eine diverse Gesellschaft genauso eindeutig positiv zu beurteilen? Schließlich könnten unterschiedliche Lebensweisen, Meinungen und Interessen auch zu großen Konflikten führen. Verschiedene Studien zeigen, dass die positive Wirkung von Diversität vor allem mit ihrer Akzeptanz zusammenhängt. Wer akzeptiert, dass die Gesellschaft vielfältig ist, profitiert davon. Das zeigt sich nicht nur auf der persönlichen und wirtschaftlichen Ebene. Laut dem Vielfaltsbarometer Deutschland 2019 der Robert Bosch Stiftung ist die Akzeptanz von Vielfalt eine der entscheidenden Stellschrauben für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wo sie stark ausgeprägt ist, ist auch der Zusammenhalt stärker und die Menschen sind glücklicher und zufriedener mit ihrem Leben als in Regionen mit geringerer Akzeptanz. Deutschland ist ein Land mit einer diversen Gesellschaft. Nicht zuletzt dank der Geflüchteten, die hier leben. Wie kann man diese Tatsache für mehr Menschen akzeptabel und positiv machen? Auch darauf gibt es eindeutige wissenschaftliche Antworten: Entscheidend ist es, die individuelle Empathiefähigkeit zu stärken und das Unbehagen gegenüber „fremden“ gesellschaftlichen Gruppen abzubauen. Das funktioniert laut Vielfaltsbarometer am besten durch Begegnungen und persönliches Kennenlernen in der eigenen Nachbarschaft. Denn dort ist die Bereitschaft am größten, sich mit Menschen auseinanderzusetzen, die anders sind als man selbst. Ein Erfolgsrezept, dass die Kölner Freiwilligen Agentur und ihre Engagierten schon lange umsetzen – und auch weiterhin umsetzen werden.
„Ohne die Sprache bist du kein Teil der Gesellschaft! Nur wenn du verstehst, um was es geht, kannst du teilhaben, gestalten und entscheiden. Das will ich auch anderen ermöglichen. Deshalb bin ich dabei!“
Rami Al Chweky, Sprachbegleiter im Projekt Babellos
„Als Patin tut man
etwas für die ganze Gesellschaft“
Anja Plate, Psychotherapeutin und Geschäftsführerin eines Betriebs für Biokunststoffe, hat 2018 über die Kölner Freiwilligen Agentur die Patenschaft für ein Grundschulkind mit Fluchthintergrund übernommen.
„Ich habe selbst sehr lange im Ausland gelebt und weiß, wie wichtig andere Menschen sind, damit man in einem Land richtig ankommen kann. Das wollte ich einem Kind hier in Köln auch bieten. Deshalb habe ich mich 2018 entschlossen, eine Patenschaft für ein geflüchtetes Kind im Grundschulalter zu übernehmen. Das ist eine sehr erfüllende Aufgabe, die aber auch Zuverlässigkeit und Verantwortungsbereitschaft verlangt. Schließlich sollen die Kinder verbindlich jemanden an ihrer Seite haben, der sich an einem festen Tag in der Woche drei bis fünf Stunden Zeit für sie nimmt. Darauf wurde ich in einem Workshop gut vorbereitet. Ich habe dann eine ganz wundervolle Patentochter bekommen. Einmal in der Woche hole ich sie von der Schule ab, und wir unternehmen was Schönes. Dass dieser kleine Mensch von mir profitieren kann, tut mir selber wieder gut. Es ist wie mit einem Tropfen im Ozean: Indem ich diesem Kind etwas Gutes tue, leiste ich einen Teil für die gesamte Gesellschaft. Jede Patenschaft ist auf mindestens ein Jahr angelegt. Einmal im Monat tauscht man sich mit anderen Patinnen und Paten und den Koordinatorinnen der Kölner Freiwilligen Agentur aus. Bei dem Treffen bekommt man wertvolle Tipps und konkrete Hilfe, falls es ein Sprach- oder Behördenproblem gibt. Sehr hilfreich war auch, dass ich über das Projekt Babellos Sprachbegleiter bekommen konnte, die gedolmetscht haben, wenn die Verständigung mit meinem Patenkind und ihrer Familie mal schwierig war. Als die Finanzierung von Babellos gefährdet war, habe ich mich deshalb auch beim Fundraising engagiert. Nach dem ersten Jahr habe ich mich weiter um mein Patenkind gekümmert. Jetzt wechselt sie bald auf die weiterführende Schule und braucht meine Unterstützung immer weniger. Es ist toll, dass sie so selbstständig geworden ist. Ich kann mir gut vorstellen, noch einmal die Patenschaft für ein Grundschulkind zu übernehmen.“
Gute Zahlen, schlechte Zahlen
Wie geht es Geflüchteten, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind, heute? In welchen Bereichen sind sie gut integriert − und wo gibt es noch Nachholbedarf? Antworten in Zahlen und Fakten.
Die Kölner Freiwilligen Agentur wurde 1997 von engagierten Kölner Bürger*innen gegründet. Unsere Vision ist eine Bürgergesellschaft, geprägt von Menschen, die das öffentliche Leben ihrer Stadt mitgestalten und bereichern. In diesem Sinne fördernd zu wirken, haben wir uns zur Aufgabe gemacht.
KÖLNER FREIWILLIGEN AGENTUR E.V.
Clemensstraße 7 50676 Köln
0221 / 888 278-0
0221 / 888 278-10
info@koeln-freiwillig.de
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