„Im ersten Lockdown 2020 hat die Kölner Freiwilligen Agentur uns zwei junge Menschen vermittelt, von denen die eine bis zum Semesterbeginn mithalf und der andere immer noch in der Lernbetreuung hilft. Wir sind sehr glücklich, dass diese Menschen in diesen schweren Zeiten trotzdem zu uns gefunden haben!“
Friderike Wilckens-von Hein, Forumtheater inszene e. V.
Ehrenamtsvermittlung
Lust auf Ehrenamt? Beratung zu Fragen rund um ehrenamtliches Engagement und die Vermittlung von Engagementinteressierten in ausgewählte Einsatzstellen sind Herzensangelegenheiten der Kölner Freiwilligen Agentur. Der Zeitaufwand für ein Ehrenamt ist frei wählbar, einige Engagements umfassen eine Stunde im Monat, andere ein Vielfaches. Engagementinteressierte Bürger*innen nehmen Kontakt zu uns auf und werden per Telefon, E-Mail, über unsere Homepage und bei unseren Beratungsterminen über Engagementmöglichkeiten informiert und beraten. Unser Ziel ist es, die Wünsche von Engagementsuchenden und Einrichtungen optimal zu kombinieren.
Mit dem Beratungslokal der Kölner Freiwilligen Agentur haben wir eine besonders niedrigschwellige Anlaufstelle für Engagementinteressierte. Regelmäßig an drei festen Tagen in der Woche finden in der Kölner Freiwilligen Agentur ausführliche Beratungen statt. Außerhalb der regulären Öffnungszeiten beraten wir nach Vereinbarung auch an anderen Wochentagen sowie in den Abendstunden, um beispielsweise Berufstätigen den Zugang zu unseren Angeboten zu erleichtern.
Aktuelles Corona hat im Ehrenamt einiges verändert. Nicht nur, dass wir im Laufe des Jahres die üblichen Beratungen nicht mehr durchführen konnten, auch die Einsatzstellen wurden gebeutelt von Planungsunsicherheiten und Schließungen und standen vor neuen Herausforderungen. Diese Herausforderungen spiegelten sich auch in unserer Vermittlungsarbeit wider. Dank der Unterstützung und Flexibilität unseres eingespielten Ehrenamtsteams konnten wir in Zeiten der leichten Kontaktbeschränkungen mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen weiterhin Präsenzberatungen anbieten oder, falls das nicht möglich war, auch Telefonberatung durchführen. Auch an dieser Stelle: Vielen Dank für euren Einsatz!
Schon im Frühjahr haben wir in Zusammenarbeit mit unserem Projekt „Eventvolunteering“ die Ressourcen gebündelt und mit dem Corona Callcenter, unserer neuen Vermittlungsdatenbank, auf den besonderen Bedarf in Pandemiezeiten reagiert. Viele Bürger*innen wollten uns unterstützen. Durch unseren Kontakt zu sozialen Einrichtungen konnten wir unseren Fokus auf die Einsatzstellen und deren Bedarf lenken. Diese wurden in die neue Datenbank eingepflegt, in die sich Helfende und Hilfesuchende eintragen konnten. Möglich wurde diese Arbeit durch die Kurt und Maria Dohle Stiftung, die uns mit einer zusätzlichen Finanzierung unterstützt hat.
Einige ehrenamtliche Mitarbeiter*innen und eine sehr aktive Freiwilligendienstleistende vermittelten dann die Ehrenamtlichen mit den Hilfesuchenden. So haben wir zum Beispiel Telefonkontakte zwischen Freiwilligen und Bewohner*innen aus Pflegeheimen aufgebaut, die sehr unter der sozialen Isolation zu leiden hatten. Außerdem haben wir über die Datenbank 2.800 Masken gesammelt, die verteilt worden sind und vieles mehr. In unserer Telefonzentrale ging es vorwiegend darum, über Engagementmöglichkeiten zu informieren, manchmal auch darum, die Weiterleitung zu Hilfsangeboten zu leisten und einfach ein offenes Ohr für die Anliegen der Bürger*innen zu haben.
Fakten Ehrenamtsvermittlung
Laufzeit: seit 1998
Hauptamtliche Mitarbeit: Ulla Eberhard, Susanne Freisberg-Houy, Birgit Pape, Corinna Schüler
(19 Stunden pro Woche im Jahresdurchschnitt)
Freiwilligendienstleistende: Fardina Afendi, Sina Ayari, Mia Ritter, Lisa Trump
Ehrenamtliche Mitarbeit: 10 Personen
Kosten: 46.600 Euro
Netzwerke & Dachverbände: bagfa e. V., Aktion Mensch, Freiwilligenkoordination Rheinland, Kölner Arbeitskreis Bürgerschaftliches Engagement (KABE), Kölner Netzwerk Bürgerengagement (KNBE)
Spender*innen: 2
Anfragen: 1.095 Anfragen
Beratungen: 369 ausführliche Beratungen
Vermittlungen: 155 Personen
„Es haben sich zwei Damen gemeldet. Tatsächlich ist eine der Damen direkt, nachdem die Buden standen, am nächsten Tag gekommen und hat uns sehr kräftig beim Schmücken unterstützt – drei Stunden lang in ziemlicher Kälte. Es war richtig toll, dass sie da waren!“
Eine Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes der Diakonie Michaelshoven über die von uns vermittelten Ehrenamtlichen für den Aufbau des Mini-Weihnachtsmarkts im Garten des Präses-Held-Hauses
Digitales Eventvolunteering
Kurz und gut Dieses Projekt widmet sich einer besonderen Engagementform: Hier vermitteln wir Kurzzeitengagements (Events) und bewerben diese mithilfe der sozialen Medien (digital). So möchten wir Ehrenamtlichen, die Interesse an einmaligen, kurzfristigen Tätigkeiten haben, weil sie zum Beispiel nur wenige Zeitressourcen haben, mit Organisationen zusammenbringen, die Unterstützung für einmalige Aktivitäten brauchen. Veranstaltungen wie Sportfeste, Sommerfeste oder Weihnachtsfeiern, Tage der offenen Tür, Flohmärkte, Tauschbörsen, Gartenaktionen und Müllsammelaktionen können solche Kurzzeitengagements sein.
Diese Kurzzeitengagements bewerben wir intensiv auf unseren Social-Media-Kanälen bei Facebook und Instagram, indem wir sie dort beschreiben, ein aussagekräftiges Bild hinzufügen und die User dazu auffordern, sich das Angebot aus der Engagementdatenbank herunterzuladen. So kommen die Angebote zu den Interessierten und diese können spontan und ohne umfangreiche Einarbeitung direkt loslegen.
Daher bauen wir parallel zu der Akquise von weiteren Kurzzeitengagements einen Verteiler, unseren Springer*innen-Pool, für Freiwillige auf, die sich eben nicht langfristig binden möchten und lieber spontan für ein Engagement entscheiden. Diesen Ehrenamtlichen schicken wir in regelmäßigen Abständen die Kurzzeitengagements zu. So können wir eine neue Zielgruppe bedienen, bei denen ein klassisches Ehrenamt nicht in ihren Lebensalltag passt.
Aktuelles Die Vermittlung für Veranstaltungen war in einem Pandemiejahr nicht auf die Weise möglich, wie wir uns das zu Beginn des Jahres vorgestellt hatten. Viele Veranstaltungen wurden erst einmal abgesagt. Durch die Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens ist aber auch neuer Bedarf entstanden, der sich gut über unsere unkomplizierte und schnelle Vermittlungsstruktur vermitteln ließ. Unser Springer*innen- Pool ist inzwischen auf 70 Personen angewachsen. Das sind Menschen, die bereit sind, spontan dort zu helfen, wo gerade Hilfe benötigt wird.
Fakten
Laufzeit: seit Juni 2019
Hauptamtliche Mitarbeit: Ulla Eberhard, Susanne Hauke, Birgit Pape, Corinna Schüler (11 Stunden pro Woche im Jahresdurchschnitt)
Kosten: 21.500 Euro
Förderer: Kurt und Maria Dohle Stiftung, Stadt Köln
Anfragen und Beratungen: 56 Angebote von 56 Einsatzstellen
Vermittlungen: 40 Personen (198 Ehrenamtliche wurden regelmäßig mit den aktuellsten Angeboten angeschrieben)
„Ich habe in meinem Freiwilligendienst sehr viel gelernt, und ich habe ein gutes Gefühl dafür bekommen, wo ich mich weiterentwickeln kann. Vorher war ich unsicher, ob meine Studienwahl zu mir passt. Jetzt bin ich sicher: Lehrer passt zu mir.“
Mohamad Schamran, Amaro Kher-Schulprojekt
Mülheimer Brücken
Begegnung zwischen Menschen. Vielseitig. Engagiert. Solidarisch. Bei dem Projekt stehen die Vernetzung der Akteur*innen, die Initiierung von Kooperationen, die Akquise von Engagementinteressierten sowie deren Vermittlung im Kontext der Geflüchtetenarbeit im Bezirk Mülheim im Fokus unserer Arbeit. Unsere Mitarbeiterin steht bei ihrer Arbeit in direktem Kontakt zu Willkommensinitiativen und zu den Einrichtungen für Geflüchtete.
Aktuelles In den ersten beiden Projektjahren konnte eine solide Grundlage für die Arbeit im Bezirk geschaffen werden, die auch im dritten Projektjahr weiterentwickelt wurde. Die Stelle der städtischen Ansprechperson für die Geflüchtetenarbeit im Bezirk Mülheim wurde nach langer Vakanz endlich besetzt, sodass die gemeinsame Arbeit aufgenommen wurde.
Weiterhin leiten wir zusammen mit dem Interkulturellen Dienst der Stadt Köln den Runden Tisch „Einwanderer*innen und Geflüchtete im Bezirk Mülheim“, nehmen an regelmäßigen Treffen der Willkommensinitiativen teil, beraten und koordinieren den Austausch zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen rund um die Unterkünfte, beteiligen uns an stadtweiten Veranstaltungen zur Ehrenamtsgewinnung und reagieren auf den Bedarf von Ehrenamtlichen und Geflüchteten.
Die Zusammenarbeit mit dem gesundheitsladen e. V., der uns die Örtlichkeit für unsere Ehrenamtsberatungen im Stadtteil Mülheim zur Verfügung stellt, bleibt bestehen, war jedoch aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie dieses Jahr so gut wie ausgesetzt. Wir hoffen auf die Fortsetzung im neuen Jahr!
Durch die pandemiebedingten Besuchsverbote der Unterkünfte für geflüchtete Menschen konnten die Ehrenamtlichen ihrem Engagement teilweise nicht mehr nachgehen.
Immerhin konnte eine Schulung zum Thema „Asylrecht“ im Bürgerzentrum Mütze umgesetzt werden, die von Engagierten im Stadtteil gewünscht wurde.
Fakten
Laufzeit: seit 2018
Hauptamtliche Mitarbeit: Hussein Dirani, Hannah Wolf (19,5 Stunden pro Woche)
Kosten: 25.300 Euro
Kooperationspartner: gesundheitsladen e. V., transfer e. V.
Netzwerke: AK9plus, AK bezirkliche Migration, Kommunales Integrationszentrum, Runder Tisch „Einwanderer*innen und Geflüchtete Köln-Mülheim“
Förderer: Kommunales Integrationszentrum der Stadt Köln
Beratungen: 5 Personen
Kölner Freiwilligendienst
Intensives Engagement von Menschen jeden Alters An Freiwilligendiensten nehmen Menschen teil, die für eine begrenzte Dauer viel Zeit investieren möchten: im Umfang von 20 bis 40 Stunden in der Woche und für die Dauer von sechs bis zwölf Monaten. Im Kölner Freiwilligendienst engagieren sich Menschen im Alter von 16 Jahren bis ins hohe Alter in gemeinnützigen Einrichtungen in Köln und Umgebung. Unter dem Dachnamen „Kölner Freiwilligendienst“ bieten wir zwei Programme an, den „Freiwilligendienst aller Generationen“ und den „Bundesfreiwilligendienst“.
Aktuelles 2020 war für den Kölner Freiwilligendienst wegen der Coronapandemie ein Jahr mit großen Herausforderungen. Und alles andere als langweilig. Der erste Lockdown, die Lockerung und der Lockdown im Winter haben die Einsatzstellen der Freiwilligen vor große Herausforderungen gestellt. Viele von ihnen mussten ihre Tore schließen und hatten keinen Bedarf mehr an einem Freiwilligendienst oder nicht mehr genug Arbeit, sodass ein sinnvoller Dienst nicht möglich gewesen wäre. Diese Entwicklung stieß auf junge Menschen, die auf einmal jede Menge Zeit hatten und die im Laufe des Jahres lernen mussten, dass nur die Veränderung eine sichere Größe ist. Einen Platz im Freiwilligendienst zu bekommen, war in diesem Jahr nicht einfach. Wir sind sehr froh, dass uns dennoch die Vermittlung von zwölf neuen Freiwilligen gelang.
Auch die Begleitung von Einsatzstellen und Freiwilligen war in diesem Jahr eine Herausforderung. Seminare mussten abgesagt und verlegt werden, bis das Know-how und das Zubehör Online-Seminare ermöglichte. Wir waren beeindruckt davon, wie dankbar die Freiwilligen alle Arten von Aktivitäten annahmen und mit welcher Disziplin sie sich in der kurzen Zeit, in der Präsenzveranstaltungen möglich waren, an die Coronaregeln hielten. Wir konnten deutlich merken, dass es für junge Menschen sehr viel weniger Angebote gab, den Alltag zu gestalten, als in den Jahren davor.
Viele der Freiwilligen haben ihren Freiwilligendienst trotz Corona als Gewinn betrachtet, auch wenn einige ihre Einsatzstellen nur im Homeoffice oder reduziert unterstützen konnten. Die Freiwilligen haben gelernt, mit einer Ausnahmesituation umzugehen, und damit ein besseres Verständnis für die gesamtgesellschaftliche Situation entwickelt. Für uns war dieses Jahr von zwei Extremen geprägt. Auf der einen Seite: Stillstand, nichts geht mehr. Auf der anderen Seite: Alles neu, vieles musste neu gedacht und organisiert werden. Wie gesagt, alles andere als langweilig.
Wir konnten in diesem Jahr nur eine Einsatzstelle dazugewinnen. Die OGTS An St. Theresia benötigt Unterstützung für die Nachmittagsbetreuung der Kinder.
Fakten
Laufzeit: seit 2005
Hauptamtliche Mitarbeit: Ulla Eberhard, Susanne Freisberg-Houy, Ruth Schaefers
Freiwilligendienstleistende: Fardina Afendi, Sina Ayari, Mia Ritter, Lisa Trump
Ehrenamtliche Mitarbeit: 5
Kosten: 92.600 Euro
Netzwerke & Dachverbände: AG Freiwilligendienste des Bundesnetzwerks Bürgerengagement, Netzwerk Engagement 10+
Förderer: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Stadt Köln
Anfragen: 152 Personen
Beratungen: 67 Personen
Vermittlungen: 12 Personen
Internationaler Freiwilligendienst
Raus aus Köln, rein in die Welt Beim Internationalen Freiwilligendienst leben junge Kölner*innen zwischen 17 und 30 Jahren ein halbes oder ganzes Jahr in einer Partnerstadt Kölns und engagieren sich in einem sozialen, kulturellen oder ökologischen Projekt. Im Gegenzug kommen junge Menschen aus den Partnerstädten nach Köln und helfen dort, wo sie gebraucht werden. Der Internationale Freiwilligendienst baut Brücken – zwischen Menschen, Städten und Kulturen. Die Freiwilligen wurden in mehreren Seminaren vor, während und nach ihrem Freiwilligendienst vorbereitet und begleitet.
Aktuelles Die Coronapandemie war eine extrem große Herausforderung, die den Freiwilligen, den Einsatzstellen und uns ein sehr hohes Maß an Flexibilität abverlangte. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir trotzdem jungen Freiwilligen einen internationalen Dienst ermöglichen konnten, auch wenn die Vermittlungszahlen niedriger lagen als in den Vorjahren.
Die Freiwilligen des Jahrgangs 2019/20 erlebten Wechselbäder der Gefühle. Schon im Januar 2020 läuteten bei uns die Alarmglocken und die ersten Freiwilligen kamen aus China zurück. Wir berieten jede einzelne Freiwillige intensiv, denn alle standen irgendwann vor der Frage, ob die Fortsetzung des Freiwilligendienstes angesichts von Corona vertretbar war. Die Lösungen fielen unterschiedlich aus. Manche Freiwillige brachen ihren Dienst ab, andere setzten ihn im Homeoffice fort, wieder andere Freiwillige konnten bis zum Dienstende in ihrer Einsatzstelle bleiben.
Die Freiwilligen des neuen Jahrgangs 2020/21 brauchten nicht weniger Flexibilität. Im Jahr 2020 vermittelten wir 19 internationale Freiwillige, die sich im Umfang von 20.954 Stunden für das Gemeinwohl engagierten. Einige der Freiwilligendienste konnten wie geplant im August 2020 beginnen, andere mussten abgesagt werden. Der Förderer des Internationalen Freiwilligendienstes, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, erkennt mittlerweile eine verlängerte Vorbereitung im Heimatland als Freiwilligendienst an. Über diese Flexibilität des Förderers sind wir froh, sie mildert Härten ab.
Im neuen Jahrgang begannen 14 junge Leute aus Köln und Umgebung einen Freiwilligendienst in unseren Partnerstädten Lille (Frankreich), Rotterdam (Niederlande), Tel Aviv (Israel) und Thessaloniki (Griechenland), darüber hinaus in Schweden. Einsatzstellen waren Krankenhäuser, Nachbarschaftshilfen, Organisationen der internationalen Jugendarbeit, eine Künstlerwerkstatt und ein Lokalradio.
Im Gegenzug kamen fünf Freiwillige aus Russland und Spanien nach Köln. Sie engagierten sich in einem Kinder- und Jugendzentrum, einer internationalen Schule, einem Altenheim und für ein Kulturfestival.
Fakten
Laufzeit: seit 2002
Hauptamtliche Mitarbeit: Ulla Eberhard, Susanne Freisberg, Ruth Schaefers (36 Stunden pro Woche)
Ehrenamtliche Mitarbeit: 10 Personen
Kosten: 98.400 Euro
Dachverband: Zentrale Stelle Internationaler Jugendfreiwilligendienst im Arbeitskreis Lernen und Helfen in Übersee
Förderer: Annemarie und Helmut Börner-Stiftung, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Dirk Baier-Stiftung, Europäische Union, Renate Angermann-Stiftung, Stadt Köln
Spender*innen: 43 Personen
Anfragen: 218 Personen
Beratungen: 62 Personen
Vermittlungen: 19 Personen
„Es gab keinen Tag, an dem ich nicht mindestens fünfmal Danke schön und kol hakavots und gute Arbeit (auf Hebräisch) gehört habe und betont wurde, wie sinnvoll und hilfreich meine Arbeit doch sei.“
Milla Nysten, Carmel Medical Center, Israel
Engagement von Unternehmen
Die Kölner Freiwilligen Agentur bietet Anregung, Ermutigung, Unterstützung und Qualifizierung für Unternehmen und öffentliche Betriebe, die sich gemeinsam mit ihren Mitarbeiter*innen gesellschaftlich engagieren wollen. Mit unseren Projekten, dem FreiwilligenTag, dem Marktplatz, „Unternehmen engagiert im Veedel“ und den Kölner KulturPaten haben wir Angebote geschaffen, die große und kleine Unternehmen niedrigschwellig oder auch umfangreich bei ihrem gesellschaftlichen Engagement unterstützen.
FreiwilligenTag
Freiwilliges Engagement von Firmenteams in gemeinnützigen Projekten Die Kölner FreiwilligenTage bieten Angestellten Kölner Unternehmen die Möglichkeit, sich an einem Tag gemeinsam für ein oder mehrere gemeinnützige Projekte zu engagieren. Ob Führungskraft, Fachkraft oder Auszubildende im Unternehmen, alle packen aktiv mit an. Sie schaffen Nutzen fürs Gemeinwohl und machen in unbekannten Lebens- und Arbeitsbereichen neue Erfahrungen. Für die gemeinnützigen Organisationen bedeuten die FreiwilligenTage nicht nur praktische Hilfe und Unterstützung. Sie erhalten auch Impulse, um das gesellschaftliche Umfeld grundsätzlich in ihre Arbeit mit einzubeziehen.
Aktuelles Im Jahr 2020 führten coronabedingt nur drei Unternehmen mit 55 Mitarbeitenden FreiwilligenTage in gemeinnützigen Einrichtungen durch. Die Unternehmen kamen aus Köln und der Umgebung. Zudem organisierten wir in diesem Jahr zum dritten Mal gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer zu Köln einen Azubi Social Day. Am 18. September engagierten sich 90 Auszubildende von Betrieben aus Bergisch Gladbach in zwölf sozialen Einrichtungen.
Weitere 18 Unternehmen hatten ihr Interesse an einem Social Day geäußert und erste Schritte zu einer Umsetzung getätigt. Die überwiegende Zahl der Firmen sagte aufgrund der coronabedingten Einschränkungen ihre Teilnahme ab.
Das Projekt „Unternehmen engagiert im Veedel“, das wir seit 2018 in Finkenberg durchführten, lief Mitte 2020 aus. Der Marktplatz und die GUTE SACHE, zwei weitere Angebote aus dem Unternehmensbereich, konnten wegen der Coronapandemie leider nicht stattfinden.
Fakten
Laufzeit: seit 2003
Hauptamtliche Mitarbeit: Lara Kirch, Krista Meurer, Birgit Pape, Corinna Schüler
Kosten: 37.300 Euro
Netzwerke: UPJ – Netzwerk engagierter Unternehmen und gemeinnütziger Mittlerorganisationen
Förderer: Der Paritätische Wohlfahrtsverband, Kurt und Maria Dohle Stiftung, RheinEnergie Stiftung Familie, Stadt Köln, Veranstalterkreis des Kölner Marktplatzes
Anfragen: 18 Unternehmen
Teilnahme: 4 Unternehmen
Vermittlungen: 145 Personen in 15 Projekten
„Was ich superspannend finde an den KulturPaten, ist diese unkonventionelle Verbindung von Menschen, die die Anwesenheit von Kunst im Alltag einfach unterstützen, und dass beide Seiten verstehen, dass beide Perspektiven gleich wertvoll sind.“
Silvia Ehnis Perez Duarte, Tanz-Ensemble Tacho Tinta
Kölner KulturPaten
Beratung von Kulturbetrieben durch Fachleute aus Unternehmen Eine lebendige kommunale Kulturszene hat einen unschätzbaren Wert – nicht zuletzt für Unternehmen. Das Jahr 2020 macht uns schmerzhaft bewusst, was einer Gesellschaft ohne Kunst und Kultur langfristig fehlen würde. Die kulturelle Vielfalt Kölns wird gerade von freien und kleinen Kultureinrichtungen gewährleistet, deren Existenz mehr denn je gefährdet ist. Der Lockdown hat kaum eine andere Branche schlimmer getroffen als die Kultur – vor allem, weil viele Akteur*innen freiberuflich arbeiten und auf Sichtbarkeit angewiesen sind. Für die Produktion und Vermittlung wird neben künstlerischem Talent auch betriebswirtschaftliches, juristisches oder marketingbezogenes Wissen benötigt. Auch handwerkliches Know-how im Bereich Elektronik, Statik oder Technik ist zunehmend gefragt. Hier setzt die Arbeit der Kölner KulturPaten an. Der Kölner KulturPaten e. V. ist eine gemeinsame Initiative der Stadt Köln, der Industrie- und Handelskammer zu Köln und der Kölner Freiwilligen Agentur. Die Geschäftsführung des gemeinnützigen Vereins liegt bei der Stadt Köln.
Aktuelles Die Coronakrise 2020 hat sich auch auf die Vermittlung ehrenamtlicher Arbeit deutlich ausgewirkt. So gab es deutlich weniger Kunstprojekte als üblich und entsprechend auch weniger Anfragen. Darüber hinaus war auch die Resonanz seitens der Unternehmen sehr zurückhaltend. Die Unternehmensberatungen wurden auf virtuelle Formate umgestellt und konnten bereits ab April im monatlichen Turnus stattfinden. Die für den 16. Juni geplante Ehrung der KulturPaten wurde auf 2021 verschoben. Um ihre Sichtbarkeit zu gewährleisten, fanden auf Youtube Interviews mit Kulturpat*innen statt.
Fakten
Laufzeit: seit 2002
Hauptamtliche Mitarbeit: Claudia Bleier
Ehrenamtliche Mitarbeit: 2 Personen
Kosten: 22.000 Euro
Kooperationspartner: Industrie-und Handelskammer zu Köln, Stadt Köln
Förderer: Industrie- und Handelskammer zu Köln, Peter Moennig Foundation, Stadt Köln – Kulturdezernat
Vermittlungen: 26 Kulturpatenschaften
Vereinsmitglieder: 19 Personen
„Im ersten Lockdown 2020 hat die Kölner Freiwilligen Agentur uns zwei junge Menschen vermittelt, von denen die eine bis zum Semesterbeginn mithalf und der andere immer noch in der Lernbetreuung hilft. Wir sind sehr glücklich, dass diese Menschen in diesen schweren Zeiten trotzdem zu uns gefunden haben!“
Friderike Wilckens-von Hein, Forumtheater inszene e. V.
Ehrenamtsvermittlung
Lust auf Ehrenamt? Beratung zu Fragen rund um ehrenamtliches Engagement und die Vermittlung von Engagementinteressierten in ausgewählte Einsatzstellen sind Herzensangelegenheiten der Kölner Freiwilligen Agentur. Der Zeitaufwand für ein Ehrenamt ist frei wählbar, einige Engagements umfassen eine Stunde im Monat, andere ein Vielfaches. Engagementinteressierte Bürger*innen nehmen Kontakt zu uns auf und werden per Telefon, E-Mail, über unsere Homepage und bei unseren Beratungsterminen über Engagementmöglichkeiten informiert und beraten. Unser Ziel ist es, die Wünsche von Engagementsuchenden und Einrichtungen optimal zu kombinieren.
Mit dem Beratungslokal der Kölner Freiwilligen Agentur haben wir eine besonders niedrigschwellige Anlaufstelle für Engagementinteressierte. Regelmäßig an drei festen Tagen in der Woche finden in der Kölner Freiwilligen Agentur ausführliche Beratungen statt. Außerhalb der regulären Öffnungszeiten beraten wir nach Vereinbarung auch an anderen Wochentagen sowie in den Abendstunden, um beispielsweise Berufstätigen den Zugang zu unseren Angeboten zu erleichtern.
Aktuelles Corona hat im Ehrenamt einiges verändert. Nicht nur, dass wir im Laufe des Jahres die üblichen Beratungen nicht mehr durchführen konnten, auch die Einsatzstellen wurden gebeutelt von Planungsunsicherheiten und Schließungen und standen vor neuen Herausforderungen. Diese Herausforderungen spiegelten sich auch in unserer Vermittlungsarbeit wider. Dank der Unterstützung und Flexibilität unseres eingespielten Ehrenamtsteams konnten wir in Zeiten der leichten Kontaktbeschränkungen mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen weiterhin Präsenzberatungen anbieten oder, falls das nicht möglich war, auch Telefonberatung durchführen. Auch an dieser Stelle: Vielen Dank für euren Einsatz!
Schon im Frühjahr haben wir in Zusammenarbeit mit unserem Projekt „Eventvolunteering“ die Ressourcen gebündelt und mit dem Corona Callcenter, unserer neuen Vermittlungsdatenbank, auf den besonderen Bedarf in Pandemiezeiten reagiert. Viele Bürger*innen wollten uns unterstützen. Durch unseren Kontakt zu sozialen Einrichtungen konnten wir unseren Fokus auf die Einsatzstellen und deren Bedarf lenken. Diese wurden in die neue Datenbank eingepflegt, in die sich Helfende und Hilfesuchende eintragen konnten. Möglich wurde diese Arbeit durch die Kurt und Maria Dohle Stiftung, die uns mit einer zusätzlichen Finanzierung unterstützt hat.
Einige ehrenamtliche Mitarbeiter*innen und eine sehr aktive Freiwilligendienstleistende vermittelten dann die Ehrenamtlichen mit den Hilfesuchenden. So haben wir zum Beispiel Telefonkontakte zwischen Freiwilligen und Bewohner*innen aus Pflegeheimen aufgebaut, die sehr unter der sozialen Isolation zu leiden hatten. Außerdem haben wir über die Datenbank 2.800 Masken gesammelt, die verteilt worden sind und vieles mehr. In unserer Telefonzentrale ging es vorwiegend darum, über Engagementmöglichkeiten zu informieren, manchmal auch darum, die Weiterleitung zu Hilfsangeboten zu leisten und einfach ein offenes Ohr für die Anliegen der Bürger*innen zu haben.
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Fakten Ehrenamtsvermittlung
Laufzeit: seit 1998
Hauptamtliche Mitarbeit: Ulla Eberhard, Susanne Freisberg-Houy, Birgit Pape, Corinna Schüler
(19 Stunden pro Woche im Jahresdurchschnitt)
Freiwilligendienstleistende: Fardina Afendi, Sina Ayari, Mia Ritter, Lisa Trump
Ehrenamtliche Mitarbeit: 10 Personen
Kosten: 46.600 Euro
Netzwerke & Dachverbände: bagfa e. V., Aktion Mensch, Freiwilligenkoordination Rheinland, Kölner Arbeitskreis Bürgerschaftliches Engagement (KABE), Kölner Netzwerk Bürgerengagement (KNBE)
Spender*innen: 2
Anfragen: 1.095 Anfragen
Beratungen: 369 ausführliche Beratungen
Vermittlungen: 155 Personen
„Es haben sich zwei Damen gemeldet. Tatsächlich ist eine der Damen direkt, nachdem die Buden standen, am nächsten Tag gekommen und hat uns sehr kräftig beim Schmücken unterstützt – drei Stunden lang in ziemlicher Kälte. Es war richtig toll, dass sie da waren!“
Eine Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes der Diakonie Michaelshoven über die von uns vermittelten Ehrenamtlichen für den Aufbau des Mini-Weihnachtsmarkts im Garten des Präses-Held-Hauses
Digitales Eventvolunteering
Kurz und gut Dieses Projekt widmet sich einer besonderen Engagementform: Hier vermitteln wir Kurzzeitengagements (Events) und bewerben diese mithilfe der sozialen Medien (digital). So möchten wir Ehrenamtlichen, die Interesse an einmaligen, kurzfristigen Tätigkeiten haben, weil sie zum Beispiel nur wenige Zeitressourcen haben, mit Organisationen zusammenbringen, die Unterstützung für einmalige Aktivitäten brauchen. Veranstaltungen wie Sportfeste, Sommerfeste oder Weihnachtsfeiern, Tage der offenen Tür, Flohmärkte, Tauschbörsen, Gartenaktionen und Müllsammelaktionen können solche Kurzzeitengagements sein.
Diese Kurzzeitengagements bewerben wir intensiv auf unseren Social-Media-Kanälen bei Facebook und Instagram, indem wir sie dort beschreiben, ein aussagekräftiges Bild hinzufügen und die User dazu auffordern, sich das Angebot aus der Engagementdatenbank herunterzuladen. So kommen die Angebote zu den Interessierten und diese können spontan und ohne umfangreiche Einarbeitung direkt loslegen.
Daher bauen wir parallel zu der Akquise von weiteren Kurzzeitengagements einen Verteiler, unseren Springer*innen-Pool, für Freiwillige auf, die sich eben nicht langfristig binden möchten und lieber spontan für ein Engagement entscheiden. Diesen Ehrenamtlichen schicken wir in regelmäßigen Abständen die Kurzzeitengagements zu. So können wir eine neue Zielgruppe bedienen, bei denen ein klassisches Ehrenamt nicht in ihren Lebensalltag passt.
Aktuelles Die Vermittlung für Veranstaltungen war in einem Pandemiejahr nicht auf die Weise möglich, wie wir uns das zu Beginn des Jahres vorgestellt hatten. Viele Veranstaltungen wurden erst einmal abgesagt. Durch die Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens ist aber auch neuer Bedarf entstanden, der sich gut über unsere unkomplizierte und schnelle Vermittlungsstruktur vermitteln ließ. Unser Springer*innen- Pool ist inzwischen auf 70 Personen angewachsen. Das sind Menschen, die bereit sind, spontan dort zu helfen, wo gerade Hilfe benötigt wird.
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Fakten
Laufzeit: seit Juni 2019
Hauptamtliche Mitarbeit: Ulla Eberhard, Susanne Hauke, Birgit Pape, Corinna Schüler (11 Stunden pro Woche im Jahresdurchschnitt)
Kosten: 21.500 Euro
Förderer: Kurt und Maria Dohle Stiftung, Stadt Köln
Anfragen und Beratungen: 56 Angebote von 56 Einsatzstellen
Vermittlungen: 40 Personen (198 Ehrenamtliche wurden regelmäßig mit den aktuellsten Angeboten angeschrieben)
„Ich habe in meinem Freiwilligendienst sehr viel gelernt, und ich habe ein gutes Gefühl dafür bekommen, wo ich mich weiterentwickeln kann. Vorher war ich unsicher, ob meine Studienwahl zu mir passt. Jetzt bin ich sicher: Lehrer passt zu mir.“
Mohamad Schamran, Amaro Kher-Schulprojekt
Mülheimer Brücken
Begegnung zwischen Menschen. Vielseitig. Engagiert. Solidarisch. Bei dem Projekt stehen die Vernetzung der Akteur*innen, die Initiierung von Kooperationen, die Akquise von Engagementinteressierten sowie deren Vermittlung im Kontext der Geflüchtetenarbeit im Bezirk Mülheim im Fokus unserer Arbeit. Unsere Mitarbeiterin steht bei ihrer Arbeit in direktem Kontakt zu Willkommensinitiativen und zu den Einrichtungen für Geflüchtete.
Aktuelles In den ersten beiden Projektjahren konnte eine solide Grundlage für die Arbeit im Bezirk geschaffen werden, die auch im dritten Projektjahr weiterentwickelt wurde. Die Stelle der städtischen Ansprechperson für die Geflüchtetenarbeit im Bezirk Mülheim wurde nach langer Vakanz endlich besetzt, sodass die gemeinsame Arbeit aufgenommen wurde.
Weiterhin leiten wir zusammen mit dem Interkulturellen Dienst der Stadt Köln den Runden Tisch „Einwanderer*innen und Geflüchtete im Bezirk Mülheim“, nehmen an regelmäßigen Treffen der Willkommensinitiativen teil, beraten und koordinieren den Austausch zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen rund um die Unterkünfte, beteiligen uns an stadtweiten Veranstaltungen zur Ehrenamtsgewinnung und reagieren auf den Bedarf von Ehrenamtlichen und Geflüchteten.
Die Zusammenarbeit mit dem gesundheitsladen e. V., der uns die Örtlichkeit für unsere Ehrenamtsberatungen im Stadtteil Mülheim zur Verfügung stellt, bleibt bestehen, war jedoch aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie dieses Jahr so gut wie ausgesetzt. Wir hoffen auf die Fortsetzung im neuen Jahr!
Durch die pandemiebedingten Besuchsverbote der Unterkünfte für geflüchtete Menschen konnten die Ehrenamtlichen ihrem Engagement teilweise nicht mehr nachgehen.
Immerhin konnte eine Schulung zum Thema „Asylrecht“ im Bürgerzentrum Mütze umgesetzt werden, die von Engagierten im Stadtteil gewünscht wurde.
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Fakten
Laufzeit: seit 2018
Hauptamtliche Mitarbeit: Hussein Dirani, Hannah Wolf (19,5 Stunden pro Woche)
Kosten: 25.300 Euro
Kooperationspartner: gesundheitsladen e. V., transfer e. V.
Netzwerke: AK9plus, AK bezirkliche Migration, Kommunales Integrationszentrum, Runder Tisch „Einwanderer*innen und Geflüchtete Köln-Mülheim“
Förderer: Kommunales Integrationszentrum der Stadt Köln
Beratungen: 5 Personen
Kölner Freiwilligendienst
Intensives Engagement von Menschen jeden Alters An Freiwilligendiensten nehmen Menschen teil, die für eine begrenzte Dauer viel Zeit investieren möchten: im Umfang von 20 bis 40 Stunden in der Woche und für die Dauer von sechs bis zwölf Monaten. Im Kölner Freiwilligendienst engagieren sich Menschen im Alter von 16 Jahren bis ins hohe Alter in gemeinnützigen Einrichtungen in Köln und Umgebung. Unter dem Dachnamen „Kölner Freiwilligendienst“ bieten wir zwei Programme an, den „Freiwilligendienst aller Generationen“ und den „Bundesfreiwilligendienst“.
Aktuelles 2020 war für den Kölner Freiwilligendienst wegen der Coronapandemie ein Jahr mit großen Herausforderungen. Und alles andere als langweilig. Der erste Lockdown, die Lockerung und der Lockdown im Winter haben die Einsatzstellen der Freiwilligen vor große Herausforderungen gestellt. Viele von ihnen mussten ihre Tore schließen und hatten keinen Bedarf mehr an einem Freiwilligendienst oder nicht mehr genug Arbeit, sodass ein sinnvoller Dienst nicht möglich gewesen wäre. Diese Entwicklung stieß auf junge Menschen, die auf einmal jede Menge Zeit hatten und die im Laufe des Jahres lernen mussten, dass nur die Veränderung eine sichere Größe ist. Einen Platz im Freiwilligendienst zu bekommen, war in diesem Jahr nicht einfach. Wir sind sehr froh, dass uns dennoch die Vermittlung von zwölf neuen Freiwilligen gelang.
Auch die Begleitung von Einsatzstellen und Freiwilligen war in diesem Jahr eine Herausforderung. Seminare mussten abgesagt und verlegt werden, bis das Know-how und das Zubehör Online-Seminare ermöglichte. Wir waren beeindruckt davon, wie dankbar die Freiwilligen alle Arten von Aktivitäten annahmen und mit welcher Disziplin sie sich in der kurzen Zeit, in der Präsenzveranstaltungen möglich waren, an die Coronaregeln hielten. Wir konnten deutlich merken, dass es für junge Menschen sehr viel weniger Angebote gab, den Alltag zu gestalten, als in den Jahren davor.
Viele der Freiwilligen haben ihren Freiwilligendienst trotz Corona als Gewinn betrachtet, auch wenn einige ihre Einsatzstellen nur im Homeoffice oder reduziert unterstützen konnten. Die Freiwilligen haben gelernt, mit einer Ausnahmesituation umzugehen, und damit ein besseres Verständnis für die gesamtgesellschaftliche Situation entwickelt. Für uns war dieses Jahr von zwei Extremen geprägt. Auf der einen Seite: Stillstand, nichts geht mehr. Auf der anderen Seite: Alles neu, vieles musste neu gedacht und organisiert werden. Wie gesagt, alles andere als langweilig.
Wir konnten in diesem Jahr nur eine Einsatzstelle dazugewinnen. Die OGTS An St. Theresia benötigt Unterstützung für die Nachmittagsbetreuung der Kinder.
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Fakten
Laufzeit: seit 2005
Hauptamtliche Mitarbeit: Ulla Eberhard, Susanne Freisberg-Houy, Ruth Schaefers
Freiwilligendienstleistende: Fardina Afendi, Sina Ayari, Mia Ritter, Lisa Trump
Ehrenamtliche Mitarbeit: 5
Kosten: 92.600 Euro
Netzwerke & Dachverbände: AG Freiwilligendienste des Bundesnetzwerks Bürgerengagement, Netzwerk Engagement 10+
Förderer: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Stadt Köln
Anfragen: 152 Personen
Beratungen: 67 Personen
Vermittlungen: 12 Personen
Internationaler Freiwilligendienst
Raus aus Köln, rein in die Welt Beim Internationalen Freiwilligendienst leben junge Kölner*innen zwischen 17 und 30 Jahren ein halbes oder ganzes Jahr in einer Partnerstadt Kölns und engagieren sich in einem sozialen, kulturellen oder ökologischen Projekt. Im Gegenzug kommen junge Menschen aus den Partnerstädten nach Köln und helfen dort, wo sie gebraucht werden. Der Internationale Freiwilligendienst baut Brücken – zwischen Menschen, Städten und Kulturen. Die Freiwilligen wurden in mehreren Seminaren vor, während und nach ihrem Freiwilligendienst vorbereitet und begleitet.
Aktuelles Die Coronapandemie war eine extrem große Herausforderung, die den Freiwilligen, den Einsatzstellen und uns ein sehr hohes Maß an Flexibilität abverlangte. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir trotzdem jungen Freiwilligen einen internationalen Dienst ermöglichen konnten, auch wenn die Vermittlungszahlen niedriger lagen als in den Vorjahren.
Die Freiwilligen des Jahrgangs 2019/20 erlebten Wechselbäder der Gefühle. Schon im Januar 2020 läuteten bei uns die Alarmglocken und die ersten Freiwilligen kamen aus China zurück. Wir berieten jede einzelne Freiwillige intensiv, denn alle standen irgendwann vor der Frage, ob die Fortsetzung des Freiwilligendienstes angesichts von Corona vertretbar war. Die Lösungen fielen unterschiedlich aus. Manche Freiwillige brachen ihren Dienst ab, andere setzten ihn im Homeoffice fort, wieder andere Freiwillige konnten bis zum Dienstende in ihrer Einsatzstelle bleiben.
Die Freiwilligen des neuen Jahrgangs 2020/21 brauchten nicht weniger Flexibilität. Im Jahr 2020 vermittelten wir 19 internationale Freiwillige, die sich im Umfang von 20.954 Stunden für das Gemeinwohl engagierten. Einige der Freiwilligendienste konnten wie geplant im August 2020 beginnen, andere mussten abgesagt werden. Der Förderer des Internationalen Freiwilligendienstes, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, erkennt mittlerweile eine verlängerte Vorbereitung im Heimatland als Freiwilligendienst an. Über diese Flexibilität des Förderers sind wir froh, sie mildert Härten ab.
Im neuen Jahrgang begannen 14 junge Leute aus Köln und Umgebung einen Freiwilligendienst in unseren Partnerstädten Lille (Frankreich), Rotterdam (Niederlande), Tel Aviv (Israel) und Thessaloniki (Griechenland), darüber hinaus in Schweden. Einsatzstellen waren Krankenhäuser, Nachbarschaftshilfen, Organisationen der internationalen Jugendarbeit, eine Künstlerwerkstatt und ein Lokalradio.
Im Gegenzug kamen fünf Freiwillige aus Russland und Spanien nach Köln. Sie engagierten sich in einem Kinder- und Jugendzentrum, einer internationalen Schule, einem Altenheim und für ein Kulturfestival.
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Fakten
Laufzeit: seit 2002
Hauptamtliche Mitarbeit: Ulla Eberhard, Susanne Freisberg, Ruth Schaefers (36 Stunden pro Woche)
Ehrenamtliche Mitarbeit: 10 Personen
Kosten: 98.400 Euro
Dachverband: Zentrale Stelle Internationaler Jugendfreiwilligendienst im Arbeitskreis Lernen und Helfen in Übersee
Förderer: Annemarie und Helmut Börner-Stiftung, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Dirk Baier-Stiftung, Europäische Union, Renate Angermann-Stiftung, Stadt Köln
Spender*innen: 43 Personen
Anfragen: 218 Personen
Beratungen: 62 Personen
Vermittlungen: 19 Personen
„Es gab keinen Tag, an dem ich nicht mindestens fünfmal Danke schön und kol hakavots und gute Arbeit (auf Hebräisch) gehört habe und betont wurde, wie sinnvoll und hilfreich meine Arbeit doch sei.“
Milla Nysten, Carmel Medical Center, Israel
Engagement von Unternehmen
Die Kölner Freiwilligen Agentur bietet Anregung, Ermutigung, Unterstützung und Qualifizierung für Unternehmen und öffentliche Betriebe, die sich gemeinsam mit ihren Mitarbeiter*innen gesellschaftlich engagieren wollen. Mit unseren Projekten, dem FreiwilligenTag, dem Marktplatz, „Unternehmen engagiert im Veedel“ und den Kölner KulturPaten haben wir Angebote geschaffen, die große und kleine Unternehmen niedrigschwellig oder auch umfangreich bei ihrem gesellschaftlichen Engagement unterstützen.
FreiwilligenTag
Freiwilliges Engagement von Firmenteams in gemeinnützigen Projekten Die Kölner FreiwilligenTage bieten Angestellten Kölner Unternehmen die Möglichkeit, sich an einem Tag gemeinsam für ein oder mehrere gemeinnützige Projekte zu engagieren. Ob Führungskraft, Fachkraft oder Auszubildende im Unternehmen, alle packen aktiv mit an. Sie schaffen Nutzen fürs Gemeinwohl und machen in unbekannten Lebens- und Arbeitsbereichen neue Erfahrungen. Für die gemeinnützigen Organisationen bedeuten die FreiwilligenTage nicht nur praktische Hilfe und Unterstützung. Sie erhalten auch Impulse, um das gesellschaftliche Umfeld grundsätzlich in ihre Arbeit mit einzubeziehen.
Aktuelles Im Jahr 2020 führten coronabedingt nur drei Unternehmen mit 55 Mitarbeitenden FreiwilligenTage in gemeinnützigen Einrichtungen durch. Die Unternehmen kamen aus Köln und der Umgebung. Zudem organisierten wir in diesem Jahr zum dritten Mal gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer zu Köln einen Azubi Social Day. Am 18. September engagierten sich 90 Auszubildende von Betrieben aus Bergisch Gladbach in zwölf sozialen Einrichtungen.
Weitere 18 Unternehmen hatten ihr Interesse an einem Social Day geäußert und erste Schritte zu einer Umsetzung getätigt. Die überwiegende Zahl der Firmen sagte aufgrund der coronabedingten Einschränkungen ihre Teilnahme ab.
Das Projekt „Unternehmen engagiert im Veedel“, das wir seit 2018 in Finkenberg durchführten, lief Mitte 2020 aus. Der Marktplatz und die GUTE SACHE, zwei weitere Angebote aus dem Unternehmensbereich, konnten wegen der Coronapandemie leider nicht stattfinden.
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Fakten
Laufzeit: seit 2003
Hauptamtliche Mitarbeit: Lara Kirch, Krista Meurer, Birgit Pape, Corinna Schüler
Kosten: 37.300 Euro
Netzwerke: UPJ – Netzwerk engagierter Unternehmen und gemeinnütziger Mittlerorganisationen
Förderer: Der Paritätische Wohlfahrtsverband, Kurt und Maria Dohle Stiftung, RheinEnergie Stiftung Familie, Stadt Köln, Veranstalterkreis des Kölner Marktplatzes
Anfragen: 18 Unternehmen
Teilnahme: 4 Unternehmen
Vermittlungen: 145 Personen in 15 Projekten
„Was ich superspannend finde an den KulturPaten, ist diese unkonventionelle Verbindung von Menschen, die die Anwesenheit von Kunst im Alltag einfach unterstützen, und dass beide Seiten verstehen, dass beide Perspektiven gleich wertvoll sind.“
Silvia Ehnis Perez Duarte, Tanz-Ensemble Tacho Tinta
Kölner KulturPaten
Beratung von Kulturbetrieben durch Fachleute aus Unternehmen Eine lebendige kommunale Kulturszene hat einen unschätzbaren Wert – nicht zuletzt für Unternehmen. Das Jahr 2020 macht uns schmerzhaft bewusst, was einer Gesellschaft ohne Kunst und Kultur langfristig fehlen würde. Die kulturelle Vielfalt Kölns wird gerade von freien und kleinen Kultureinrichtungen gewährleistet, deren Existenz mehr denn je gefährdet ist. Der Lockdown hat kaum eine andere Branche schlimmer getroffen als die Kultur – vor allem, weil viele Akteur*innen freiberuflich arbeiten und auf Sichtbarkeit angewiesen sind. Für die Produktion und Vermittlung wird neben künstlerischem Talent auch betriebswirtschaftliches, juristisches oder marketingbezogenes Wissen benötigt. Auch handwerkliches Know-how im Bereich Elektronik, Statik oder Technik ist zunehmend gefragt. Hier setzt die Arbeit der Kölner KulturPaten an. Der Kölner KulturPaten e. V. ist eine gemeinsame Initiative der Stadt Köln, der Industrie- und Handelskammer zu Köln und der Kölner Freiwilligen Agentur. Die Geschäftsführung des gemeinnützigen Vereins liegt bei der Stadt Köln.
Aktuelles Die Coronakrise 2020 hat sich auch auf die Vermittlung ehrenamtlicher Arbeit deutlich ausgewirkt. So gab es deutlich weniger Kunstprojekte als üblich und entsprechend auch weniger Anfragen. Darüber hinaus war auch die Resonanz seitens der Unternehmen sehr zurückhaltend. Die Unternehmensberatungen wurden auf virtuelle Formate umgestellt und konnten bereits ab April im monatlichen Turnus stattfinden. Die für den 16. Juni geplante Ehrung der KulturPaten wurde auf 2021 verschoben. Um ihre Sichtbarkeit zu gewährleisten, fanden auf Youtube Interviews mit Kulturpat*innen statt.
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Fakten
Laufzeit: seit 2002
Hauptamtliche Mitarbeit: Claudia Bleier
Ehrenamtliche Mitarbeit: 2 Personen
Kosten: 22.000 Euro
Kooperationspartner: Industrie-und Handelskammer zu Köln, Stadt Köln
Förderer: Industrie- und Handelskammer zu Köln, Peter Moennig Foundation, Stadt Köln – Kulturdezernat
Vermittlungen: 26 Kulturpatenschaften
Vereinsmitglieder: 19 Personen
KÖLNER FREIWILLIGEN AGENTUR E.V.
Clemensstraße 7 50676 Köln
0221 / 888 278-0
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info@koeln-freiwillig.de
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