„Ich habe mich immer für einen offenen Menschen gehalten. Wie viel offener ich für die Vielfalt der Stadt noch werden konnte, habe ich in der Kölner Freiwilligen Agentur bei meinem Ehrenamt gelernt.“
Hanne Mick, ehemalige ehrenamtliche Beraterin in unserem Beratungslokal
Ehrenamtsvermittlung
Bock auf Ehrenamt? Die Beratung zu Fragen rund um ehrenamtliches Engagement und die Vermittlung von Engagementinteressierten in ausgewählte Einsatzstellen sind Herzensangelegenheiten der Kölner Freiwilligen Agentur. Unser Ziel ist es, die Wünsche von Engagementsuchenden und Einrichtungen optimal zu kombinieren. Engagementinteressierte Bürger:innen nehmen Kontakt zu uns auf und werden per Telefon, E-Mail, über unsere Homepage und in unseren Beratungsterminen persönlich oder digital über Engagementmöglichkeiten informiert und dazu beraten. Der Zeitaufwand für ein Ehrenamt ist frei wählbar, einige Engagements umfassen eine Stunde im Monat, andere ein Vielfaches.
Mit dem Beratungslokal in der Freiwilligenagentur bieten wir an drei festen Tagen eine niedrigschwellige Anlaufstelle für Engagementinteressierte an. Außerhalb der regulären Öffnungszeiten beraten wir nach Vereinbarung auch an anderen Wochentagen sowie in den Abendstunden, um beispielsweise Berufstätigen den Zugang zu unseren Angeboten zu erleichtern.
Aktuelles Die Vermittlungsarbeit wurde durch die Pandemie auch 2021 vor große Herausforderungen gestellt. Beratungsveranstaltungen und Austausch mit dem Ehrenamtsteam fanden fast ausschließlich online statt. Unser Beratungsteam hat sich intensiv mit digitalen Techniken auseinandergesetzt. Anfragen nach Einzelfallunterstützungen wie Einkaufshilfen gab es im zweiten Coronajahr gar nicht mehr. Statt dessen war zu spüren, dass die Kölner:innen das Bedürfnis hatten, „vor Ort und unter Menschen“ tätig zu sein. Insgesamt können wir 52 Vermittlungen nachweisen, wobei die tatsächlichen Zahlen höher liegen, da Anfragen über die Website nur anonymisiert an uns weitergegeben werden.
Eine Akquise neuer Einsatzstellen konnte nur in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 realisiert werden. Insgesamt konnten trotzdem 20 Einsatzstellen neu in die Datenbank aufgenommen werden. Umso erfreulicher war es, dass schon bekannte soziale Einrichtungen 98 neue Angebote eingestellt haben. Damit konnten wir 570 Angebote in unserer Datenbank sammeln.
Die sehr engagierte AG Öffentlichkeitsarbeit für das Ehrenamt wurde auch 2021 noch ausgebremst. Wie schon 2020 konnten nur drei Präsenzveranstaltungen stattfinden. Zum Glück arbeitet der Bereich Ehrenamt inzwischen mit der Volkshochschule in einem Online-Format zusammen, sodass wir vier Online-Veranstaltungen „Bock auf Ehrenamt“ durchführen konnten. Darüber hinaus war auch die Einladung in den Podcast „Hallo Ehrenamt“ von Friedemann Bezner öffentlichkeitswirksam, ebenso wie der Podcast von Kölner Leben. Damit war unsere Online-Präsenz 2021 besser aufgestellt als 2020.
Fakten
Laufzeit: seit 1998
Hauptamtliche Mitarbeit: Susanne Freisberg-Houy, Corinna Schüler (18,5 Stunden pro Woche)
Freiwilligendienstleistende: Sina Ayari, Dharna Katyal, Lisa Trump
Ehrenamtliche Mitarbeit: 7 Personen
Kosten: 38.600 Euro
Netzwerke & Dachverbände: bagfa e.V., lagfa e.V., Kölner Arbeitskreis Bürgerschaftliches Engagement (KABE), Kölner Netzwerk Bürgerengagement (KNBE), Aktion Mensch, Freiwilligenkoordination Rheinland
Förderer: Aktion Mensch, Stadt Köln
Anfragen: 2.580 Anfragen
Beratungen: 154 ausführliche Beratungen
Vermittlungen: 52 Personen, die sich zurückgemeldet haben
Anonyme Anfragen auf Website: 2.199
„Ein Sommerfest für unsere Ehrenamtlichen, das Projekt Küchenfreunde in Dellbrück und eine Ehrenamtliche, die hilft, einem Kind im ersten Schuljahr anzukommen. Vielen Dank für eure Unterstützung!“
Sine Maier-Bode, Ökumenische Flüchtlingshilfe Dellbrück/Holweide
Mülheimer Brücken
Begegnung zwischen Menschen. Vielseitig. Engagiert. Solidarisch. Bei dem Projekt stehen die Vernetzung der Akteur:innen, die Initiierung von Kooperationen, die Akquise von Engagementinteressierten sowie deren Vermittlung im Kontext der Geflüchtetenarbeit im Bezirk Mülheim im Fokus unserer Arbeit. Unsere Mitarbeiterin steht bei ihrer Arbeit in direktem Kontakt zu Willkommensinitiativen und zu den Einrichtungen für Geflüchtete.
Aktuelles Auch das Jahr 2021 war geprägt von der Coronapandemie. Wir haben über die Impfungen aufgeklärt und Impfmöglichkeiten beworben. Des Weiteren stand die Reaktivierung von Ehrenamtlichen im Fokus. Dafür wurde zum Beispiel die Ökumenische Flüchtlingshilfe Dellbrück/Holweide bei der Organisation eines Sommerfestes unterstützt. Zusätzlich konnte zum Ende des Jahres eine bemerkenswerte Kooperation mit dem Projekt Küchenfreunde des Malteser Integrationsdienstes ins Leben gerufen werden, sodass es nun eine weitere Möglichkeit der Begegnung im Veedel gibt.
An den Runden Tischen, die wir vierteljährlich organisieren, stehen vor allem Vernetzung, Informationsweitergabe und Bedarfsabfragen auf der Agenda. Wir haben das Format außerdem genutzt, um neue ebenso wie schon bestehende Projekte und Angebote in der Stadt Köln bekannt zu machen, indem wir Gäste eingeladen haben, die einen kurzen Input gegeben haben, zum Beispiel die Refugee Law Clinic Cologne.
Fakten
Laufzeit: seit 2018
Hauptamtliche Mitarbeit: Hussein Dirani, Corinna Schüler (19,5 Stunden pro Woche)
Kosten: 38.500 Euro
Kooperationspartner: gesundheitsladen e.V.
Netzwerke: AK9plus, Runder Tisch „Einwanderer:innen und Geflüchtete Köln Mülheim“, AK bezirkliche Migration, Kommunales Integrationszentrum
Förderer: Kommunales Integrationszentrum der Stadt Köln
Beratungen: 13 Personen
„Durch die Ehrenamtsvermittlung der Kölner Freiwilligen Agentur konnten wir mindestens zehn Freiwillige gewinnen. Viele davon gehören inzwischen zu unserem festen Team, und wir wollen sie nicht mehr missen. Vielen Dank dafür!“
Nicole Klaski, The Good Food
Eventvolunteering
Kurz und gut Dieses Projekt widmet sich einer besonderen Engagementform, den Kurzzeitengagements. Wir bringen Ehrenamtliche, die ein kurzfristiges Engagement suchen, mit Organisationen zusammen, die Unterstützung für einmalige Aktivitäten brauchen. Das sind Veranstaltungen wie Sportfeste, Weihnachtsfeiern, Tage der offenen Tür, Tauschbörsen, Garten- oder Müllsammelaktionen. Diese Kurzzeitengagements bewerben wir intensiv auf unseren Social-Media-Kanälen bei Facebook und Instagram. So kommen die Angebote zu den Interessierten, und diese können spontan und ohne umfangreiche Einarbeitung direkt loslegen.
Wir haben auch einen Springer:innen-Pool für Freiwillige aufgebaut, die sich nicht langfristig binden möchten und lieber spontan für ein Engagement entscheiden. Diesen Ehrenamtlichen schicken wir in regelmäßigen Abständen die Kurzzeitengagements zu. So können wir eine neue Zielgruppe bedienen, in deren Lebensalltag kein klassisches Ehrenamt passt.
Aktuelles Im August und September haben wir Ehrenamtliche für die Hochwasserhilfe in Erftstadt-Blessem und Ahrweiler vermittelt. Viele Freiwillige sind unserem Aufruf gefolgt und haben so zu der Bewältigung dieser Katastrophe beigetragen.
Im Laufe des Jahres haben wir circa 150 Ehrenamtsangebote in den sozialen Medien beworben. Dadurch ist die Anzahl unserer Follower auf Instagram von 240 auf 630 gewachsen. Die Wirkung dieser Arbeit ist zwar nicht konkret messbar, aber viele Likes sowie der stetige Zuwachs unserer Reichweite lassen vermuten, dass diese Art der Information gut genutzt wird.
Unser Plan für 2021 war es, eine neue Datenbank für Kurzzeitengagements zu erstellen, in die sich Einrichtungen und Ehrenamtliche selbst eintragen. Die Einsatzstellen können ihren Bedarf und die Ehrenamtlichen ihre Hilfsangebote anmelden. Diese Datenbank ist entworfen worden und kann im kommenden Projektjahr eingesetzt werden, um die Vermittlung von Ehrenamtlichen in Kurzzeitengagements noch einfacher zu machen. Für die Datenbank hat uns eine Grafikerin Icons entworfen, die die Tätigkeiten jetzt optisch ansprechend darstellen. Sie weisen zum Beispiel auf die Tätigkeiten Bildung, Besuch und Begleitung, Fahrdienste oder digitale Angebote hin.
Fakten
Laufzeit: seit Juni 2019 (mit Unterbrechung)
Hauptamtliche Mitarbeit: Susanne Hauke, Corinna Schüler (12 Stunden pro Woche)
Kosten: 16.500 Euro
Förderer: Stadt Köln
Anfragen und Beratungen: Ab Juli 2021 32 neue Kurzzeitangebote von 26 Einsatzstellen, davon 12 neue Einsatzstellen
Vermittlungen: 197 neue Anmeldungen im Springer:innen-Pool, 397 Personen insgesamt im Springer:innen-Pool
„Ich empfehle Menschen jeden Alters, einen Freiwilligendienst zu machen. Besonders bei der Arbeit mit älteren Menschen kann man sehr viel Neues lernen. Ich habe jede Menge Spaß mit den Senior:innen gehabt.“
Katharina Tiggemann, Tagespflege Michaelshoven, Sülz
Kölner Freiwilligendienst
Intensives Engagement von Menschen jeden Alters An Freiwilligendiensten nehmen Menschen teil, die für eine begrenzte Dauer viel Zeit investieren möchten: im Umfang von 20 bis 40 Stunden in der Woche und für die Dauer von sechs bis zwölf Monaten. Im Kölner Freiwilligendienst engagieren sich Menschen im Alter von 16 Jahren bis ins hohe Alter in gemeinnützigen Einrichtungen in Köln und Umgebung. Unter dem Dachnamen Kölner Freiwilligendienst bieten wir zwei Programme an, den Freiwilligendienst aller Generationen und den Bundesfreiwilligendienst.
Aktuelles Der Kölner Freiwilligendienst folgte der Fieberkurve der Pandemie: der heftige Start ins Jahr, die hohen Infektionszahlen, Bundesnotbremse im Frühjahr, Entspannung im Sommer, Testen, Impfen, Deltavariante, Omikron. Es war ein weiteres Jahr mit der Pandemie und ein weiteres Jahr im Lernmodus für alle Beteiligten.
Wir starteten digital gut aufgestellt ins neue Jahr: Seminare, Beratungsveranstaltungen und Austausch mit den Freiwilligen fanden online statt. Verändert hat sich die Akzeptanz der neuen Technik. Bewerber:innen des Freiwilligendienstes fragen zum Beispiel aktiv nach Online-Beratungen, technische Unterstützung wird kaum noch verlangt. Während der Entspannung im Sommer konnten wir dank der 2G-Regel und der Impfungen wieder auf Präsenzseminare umsteigen. Das bedeutete der Seminargruppe viel.
Trotzdem war auch dieses Jahr von Herausforderungen geprägt. Die zweite Welle der Pandemie traf auf Jugendliche, die sich zunehmend fremdbestimmt fühlten. Im Gespräch merkte man, dass die fehlende Planbarkeit des eigenen Lebens den Teilnehmer:innen besonders zu schaffen machte. Elf Personen konnten wir 2021 neu vermitteln. Mit den Freiwilligen des vorherigen Jahrgangs begleiteten wir insgesamt 19 Menschen im Freiwilligendienst. Wir beobachten, dass der Wunsch nach einer kürzeren Zeitspanne für den Freiwilligendienst stieg. Sechs statt zwölf Monate Einsatz wurden häufiger gewünscht als früher. Vermutlich wird eine kürzere Zeitspanne als besser planbar angesehen. Leider läuft diese Entwicklung konträr zu dem Bedarf der Einsatzstellen, für die ein längerer Einsatz oft sinnvoller ist.
Das Online-Format „Freiwilligendienst aller Generationen – ein Erfolgsmodell“, das wir in Kooperation mit der VHS durchführten, konnte in diesem Jahr zweimal stattfinden. Hier versuchten wir, besonders das ältere Zielpublikum für einen Dienst zu gewinnen.
Die ehrenamtliche Unterstützung hat sich erhöht. Wir konnten uns über sechs Ehrenamtliche freuen, die die Öffentlichkeitsarbeit im Kölner Freiwilligendienst unterstützten, so viele wie nie zuvor. Auch die Zusammenarbeit mit den Einsatzstellen orientierte sich am Rhythmus von Corona. Einsatzstellenbesuche konnten noch nicht stattfinden, da Besuche für viele Einrichtungen noch eine Belastung darstellten. Trotzdem können wir spüren, dass sich etwas bewegt. Das zeigt sich auch daran, dass wir fünf neue Einsatzstellen für den Freiwilligendienst gewinnen konnten.
Fakten
Laufzeit: seit 2005
Hauptamtliche Mitarbeit: Ulla Eberhard, Susanne Freisberg-Houy, Ruth Schaefers
Freiwilligendienstleistende: Lisa Trump, Sina Maria Ayari, Dhana Katyal
Ehrenamtliche Mitarbeit: 6 Personen
Kosten: 76.500 Euro
Netzwerke & Dachverbände: Netzwerk Engagement 10+, AG Freiwilligendienste des Bundesnetzwerks Bürgerengagement
Förderer: Stadt Köln, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Spender:innen: 1 Person
Anfragen: 147 Personen
Beratungen: 61 Personen
Vermittlungen: 11 Personen
„Es war für mich eine unglaublich gute und erfolgreiche Zeit. Deshalb würde ich den Freiwilligendienst allen weiterempfehlen, die gerade etwas unsicher über ihre Zukunft sind, die gerne anderen Menschen helfen wollen und dabei offen für neue Kulturen sind.“
Melissa, Freiwilligendienst im Projekt Mediart, Serres/Thessaloniki
Internationaler Freiwilligendienst
Raus aus Köln, rein in die Welt Beim Internationalen Freiwilligendienst leben junge Kölner:innen zwischen 17 und 30 Jahren ein halbes oder ganzes Jahr in einer Partnerstadt Kölns und engagieren sich in einem sozialen, kulturellen oder ökologischen Projekt. Im Gegenzug kommen junge Menschen aus den Partnerstädten nach Köln und helfen dort, wo sie gebraucht werden. Der Internationale Freiwilligendienst baut Brücken – zwischen Menschen, Städten und Kulturen. Die Freiwilligen wurden in mehreren Seminaren auf ihren Freiwilligendienst vorbereitet sowie während und nach ihrem Dienst in weiteren Seminaren begleitet.
Aktuelles Die Coronapandemie war auch in diesem Jahr eine extreme Herausforderung. Wir sind froh darüber, dass sich Freiwillige und Einsatzstellen auf einen internationalen Freiwilligendienst eingelassen haben, obwohl sich die Rahmenbedingungen wie Einreisemöglichkeit, Visum, Quarantäne und Impfen immer wieder änderten und schwer voraussehbar waren. Und wir sind stolz darauf, dass wir trotz dieser Schwierigkeiten jungen Freiwilligen einen internationalen Dienst ermöglichen konnten, auch wenn die Vermittlungszahlen im zweiten Coronajahr niedriger lagen als in den Jahren vor der Pandemie.
Entsendung Alle, die es im Herbst 2020 geschafft hatten auszureisen, beendeten ihren Freiwilligendienst im Jahr 2021 planmäßig. Dennoch erlebten viele Freiwillige ein Wechselbad der Gefühle. Sie leisteten ihren Freiwilligendienst während eines Lockdowns, einige waren eine Zeit lang in Quarantäne und einige erkrankten an Covid-19, niemand jedoch schwer.
Die Freiwilligen des neuen Jahrgangs 2021/22 brauchten nicht weniger Flexibilität. Im Jahr 2021 vermittelten wir zehn internationale Freiwillige, die sich im Umfang von 12.450 Stunden für das Gemeinwohl engagierten. Die meisten Freiwilligen konnten ihren Dienst wie geplant beginnen.
Im neuen Jahrgang waren die folgenden Partnerstädte (inklusive Umgebung) beteiligt: Rotterdam (Niederlande), Tel Aviv (Israel) und Thessaloniki (Griechenland). Einsatzstellen waren Krankenhäuser, Nachbarschaftshilfen, eine Künstlerwerkstatt und Initiativen im Medienbereich. Erstmals nahm auch ein Kibbuz in Israel Freiwillige auf.
Aufnahme Im Gegenzug kamen junge Menschen aus den Partnerstädten (und Umgebung) nach Köln. Die drei Freiwilligen, die im Herbst 2021 einreisten, kamen alle aus Russland. Sie engagierten sich im Altenzentrum Porz-Urbach, in der Internationalen Schule und zum ersten Mal auch im Kinder- und Jugendzentrum Alte Schule Widderdorf.
Fakten
Laufzeit: seit 2002
Hauptamtliche Mitarbeit: Ulla Eberhard, Susanne Freisberg-Houy, Ruth Schaefers (36 Stunden pro Woche)
Ehrenamtliche Mitarbeit: 23 Personen
Kosten: 93.000 Euro
Dachverband: Zentrale Stelle Internationaler Jugendfreiwilligendienst im Arbeitskreis Lernen und Helfen in Übersee
Förderer: Stadt Köln, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Europäische Union, Annemarie und Helmut Börner Stiftung, Renate Angermann Stiftung
Spender:innen: 44 Personen
Anfragen: 438 Personen
Beratungen: 72 Personen
Vermittlungen: 13 Personen
Engagement von Unternehmen
Die Kölner Freiwilligen Agentur bietet Anregung, Ermutigung, Unterstützung und Qualifizierung für Unternehmen und öffentliche Betriebe, die sich mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesellschaftlich engagieren wollen. Mit dem FreiwilligenTag, dem Marktplatz und den Kölner KulturPaten haben wir Angebote geschaffen, die große und kleine Unternehmen niedrigschwellig oder auch umfangreich bei ihrem Engagement unterstützen. Wir planen, organisieren und bereiten Aktionen vor, die gemeinnützigen Organisationen helfen und Unternehmen die Möglichkeit geben, ihre Kommunikation zu verbessern und das Ansehen als Arbeitgeber zu steigern.
FreiwilligenTag
Freiwilliges Engagement von Firmenteams in gemeinnützigen Projekten Die Kölner FreiwilligenTage bieten Mitarbeitenden aus Kölner Unternehmen die Möglichkeit, sich an einem Tag gemeinsam für ein oder mehrere gemeinnützige Projekte zu engagieren. Ob Führungskraft, Fachkraft oder Auszubildende im Unternehmen, alle packen mit an. Sie schaffen Nutzen fürs Gemeinwohl und machen in unbekannten Lebens- und Arbeitsbereichen neue Erfahrungen. Für die gemeinnützigen Organisationen bedeuten die FreiwilligenTage nicht nur praktische Hilfe und Unterstützung. Die Helfer:innen erledigen Arbeiten, für die sonst keine Ressourcen zur Verfügung ständen. Leider hat die Pandemie sowohl die Möglichkeiten in den Einrichtungen als auch die Zahl der beteiligten Unternehmen im Jahr 2021 reduziert.
Aktuelles Im Jahr 2021 führten weiterhin coronabedingt weniger Unternehmen einen FreiwilligenTag durch. Insgesamt waren neun Unternehmen mit insgesamt 330 Mitarbeitenden in gemeinnützigen Einrichtungen im Einsatz. Die Unternehmen kamen aus Köln und Umgebung sowie aus Essen. Auch in diesem Jahr konnten wir gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer zu Köln einen Azubi-Social-Day für 90 Auszubildende aus Unternehmen in Bergisch-Gladbach durchführen. Sie halfen in 14 sozialen Einrichtungen.
Weitere 13 Unternehmen haben ihr Interesse an einem sozialen Engagement geäußert und erste Schritte unternommen. Auch in diesem Jahr waren die Absagen überwiegend auf die Coronasituation zurückzuführen.
Fakten
Laufzeit: seit 2003
Hauptamtliche Mitarbeit: Krista Meurer, Dieter Schöffmann
(11 Stunden pro Woche)
Kosten: 10.800 Euro
Netzwerke: UPJ – Netzwerk engagierter Unternehmen und gemeinnütziger Mittlerorganisationen
Förderer: Kurt und Maria Dohle Stiftung, Veranstalterkreis des Kölner Marktplatzes
Anfragen: 22 Unternehmen
Teilnahme: 9 Unternehmen
Vermittlungen: 330 Personen in 20 Projekte
Kölner KulturPaten
Beratung von Kulturbetrieben durch Fachleute aus Unternehmen Eine lebendige kommunale Kulturszene hat einen unschätzbaren Wert – nicht zuletzt für Unternehmen. Die kulturelle Vielfalt Kölns wird gerade von freien und kleinen Kultureinrichtungen gewährleistet, deren Existenz mehr denn je gefährdet ist. Der Lockdown im Frühjahr 2021 und die instabile Situation aufgrund der Coronapandemie hat kaum eine Branche schlimmer getroffen als die Kultur – vor allem, weil viele Akteur:innen freiberuflich arbeiten und auf Sichtbarkeit und physische Präsenz angewiesen sind. Für die Produktion und Vermittlung wird neben künstlerischem Talent auch betriebswirtschaftliches, juristisches oder marketingbezogenes Wissen benötigt. Auch handwerkliches Know-how im Bereich Elektronik, Statik oder Technik ist zunehmend gefragt. Hier setzt die Arbeit der Kölner KulturPaten an. Der Kölner KulturPaten e.V. ist eine gemeinsame Initiative der Stadt Köln, der Industrie- und Handelskammer zu Köln und der Kölner Freiwilligen Agentur. Die Geschäftsführung des gemeinnützigen Vereins liegt bei der Stadt Köln.
Aktuelles Die Coronapandemie hat sich auch im zweiten Jahr auf die Vermittlung ehrenamtlicher Arbeit deutlich ausgewirkt: Es gab weniger Anfragen von Kulturprojekten, und die Resonanz seitens der Unternehmen fiel erneut zurückhaltend aus. Die Unternehmensberatungen fanden – bis auf eine Hybridveranstaltung im Juli in der IHK – virtuell im monatlichen Turnus statt und waren gefragt wie nie. Es konnten auch zwei Online-Seminare stattfinden. Die seit 2020 ausstehende Ehrung der KulturPaten wurde bis auf Weiteres verschoben. Erfreulich ist dagegen die Gründung von KulturPaten- und KulturPaten-ähnlichen Projekten in Münster und Naumburg, bei denen die Projektleiterin Claudia Bleier kollegial beratend involviert war.
Fakten
Laufzeit: seit 2002
Hauptamtliche Mitarbeit: Claudia Bleier
Ehrenamtliche Mitarbeit: 1 Person
Kosten: 20.500 Euro
Kooperationspartner: Stadt Köln, Industrie- und Handelskammer zu Köln
Förderer: Industrie- und Handelskammer zu Köln, Stadt Köln – Kulturdezernat, Peter Moennig Foundation
Vermittlungen: 19 KulturPatenschaften
Vereinsmitglieder: 19 Personen
„Ich habe mich immer für einen offenen Menschen gehalten. Wie viel offener ich für die Vielfalt der Stadt noch werden konnte, habe ich in der Kölner Freiwilligen Agentur bei meinem Ehrenamt gelernt.“
Hanne Mick, ehemalige ehrenamtliche Beraterin in unserem Beratungslokal
Ehrenamtsvermittlung
Bock auf Ehrenamt? Die Beratung zu Fragen rund um ehrenamtliches Engagement und die Vermittlung von Engagementinteressierten in ausgewählte Einsatzstellen sind Herzensangelegenheiten der Kölner Freiwilligen Agentur. Unser Ziel ist es, die Wünsche von Engagementsuchenden und Einrichtungen optimal zu kombinieren. Engagementinteressierte Bürger:innen nehmen Kontakt zu uns auf und werden per Telefon, E-Mail, über unsere Homepage und in unseren Beratungsterminen persönlich oder digital über Engagementmöglichkeiten informiert und dazu beraten. Der Zeitaufwand für ein Ehrenamt ist frei wählbar, einige Engagements umfassen eine Stunde im Monat, andere ein Vielfaches.
Mit dem Beratungslokal in der Freiwilligenagentur bieten wir an drei festen Tagen eine niedrigschwellige Anlaufstelle für Engagementinteressierte an. Außerhalb der regulären Öffnungszeiten beraten wir nach Vereinbarung auch an anderen Wochentagen sowie in den Abendstunden, um beispielsweise Berufstätigen den Zugang zu unseren Angeboten zu erleichtern.
Aktuelles Die Vermittlungsarbeit wurde durch die Pandemie auch 2021 vor große Herausforderungen gestellt. Beratungsveranstaltungen und Austausch mit dem Ehrenamtsteam fanden fast ausschließlich online statt. Unser Beratungsteam hat sich intensiv mit digitalen Techniken auseinandergesetzt. Anfragen nach Einzelfallunterstützungen wie Einkaufshilfen gab es im zweiten Coronajahr gar nicht mehr. Statt dessen war zu spüren, dass die Kölner:innen das Bedürfnis hatten, „vor Ort und unter Menschen“ tätig zu sein. Insgesamt können wir 52 Vermittlungen nachweisen, wobei die tatsächlichen Zahlen höher liegen, da Anfragen über die Website nur anonymisiert an uns weitergegeben werden.
Eine Akquise neuer Einsatzstellen konnte nur in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 realisiert werden. Insgesamt konnten trotzdem 20 Einsatzstellen neu in die Datenbank aufgenommen werden. Umso erfreulicher war es, dass schon bekannte soziale Einrichtungen 98 neue Angebote eingestellt haben. Damit konnten wir 570 Angebote in unserer Datenbank sammeln.
Die sehr engagierte AG Öffentlichkeitsarbeit für das Ehrenamt wurde auch 2021 noch ausgebremst. Wie schon 2020 konnten nur drei Präsenzveranstaltungen stattfinden. Zum Glück arbeitet der Bereich Ehrenamt inzwischen mit der Volkshochschule in einem Online-Format zusammen, sodass wir vier Online-Veranstaltungen „Bock auf Ehrenamt“ durchführen konnten. Darüber hinaus war auch die Einladung in den Podcast „Hallo Ehrenamt“ von Friedemann Bezner öffentlichkeitswirksam, ebenso wie der Podcast von Kölner Leben. Damit war unsere Online-Präsenz 2021 besser aufgestellt als 2020.
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Fakten
Laufzeit: seit 1998
Hauptamtliche Mitarbeit: Susanne Freisberg-Houy, Corinna Schüler (18,5 Stunden pro Woche)
Freiwilligendienstleistende: Sina Ayari, Dharna Katyal, Lisa Trump
Ehrenamtliche Mitarbeit: 7 Personen
Kosten: 38.600 Euro
Netzwerke & Dachverbände: bagfa e.V., lagfa e.V., Kölner Arbeitskreis Bürgerschaftliches Engagement (KABE), Kölner Netzwerk Bürgerengagement (KNBE), Aktion Mensch, Freiwilligenkoordination Rheinland
Förderer: Aktion Mensch, Stadt Köln
Anfragen: 2.580 Anfragen
Beratungen: 154 ausführliche Beratungen
Vermittlungen: 52 Personen, die sich zurückgemeldet haben
Anonyme Anfragen auf Website: 2.199
„Ein Sommerfest für unsere Ehrenamtlichen, das Projekt Küchenfreunde in Dellbrück und eine Ehrenamtliche, die hilft, einem Kind im ersten Schuljahr anzukommen. Vielen Dank für eure Unterstützung!“
Sine Maier-Bode, Ökumenische Flüchtlingshilfe Dellbrück/Holweide
Mülheimer Brücken
Begegnung zwischen Menschen. Vielseitig. Engagiert. Solidarisch. Bei dem Projekt stehen die Vernetzung der Akteur:innen, die Initiierung von Kooperationen, die Akquise von Engagementinteressierten sowie deren Vermittlung im Kontext der Geflüchtetenarbeit im Bezirk Mülheim im Fokus unserer Arbeit. Unsere Mitarbeiterin steht bei ihrer Arbeit in direktem Kontakt zu Willkommensinitiativen und zu den Einrichtungen für Geflüchtete.
Aktuelles Auch das Jahr 2021 war geprägt von der Coronapandemie. Wir haben über die Impfungen aufgeklärt und Impfmöglichkeiten beworben. Des Weiteren stand die Reaktivierung von Ehrenamtlichen im Fokus. Dafür wurde zum Beispiel die Ökumenische Flüchtlingshilfe Dellbrück/Holweide bei der Organisation eines Sommerfestes unterstützt. Zusätzlich konnte zum Ende des Jahres eine bemerkenswerte Kooperation mit dem Projekt Küchenfreunde des Malteser Integrationsdienstes ins Leben gerufen werden, sodass es nun eine weitere Möglichkeit der Begegnung im Veedel gibt.
An den Runden Tischen, die wir vierteljährlich organisieren, stehen vor allem Vernetzung, Informationsweitergabe und Bedarfsabfragen auf der Agenda. Wir haben das Format außerdem genutzt, um neue ebenso wie schon bestehende Projekte und Angebote in der Stadt Köln bekannt zu machen, indem wir Gäste eingeladen haben, die einen kurzen Input gegeben haben, zum Beispiel die Refugee Law Clinic Cologne.
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Fakten
Laufzeit: seit 2018
Hauptamtliche Mitarbeit: Hussein Dirani, Corinna Schüler (19,5 Stunden pro Woche)
Kosten: 38.500 Euro
Kooperationspartner: gesundheitsladen e.V.
Netzwerke: AK9plus, Runder Tisch „Einwanderer:innen und Geflüchtete Köln Mülheim“, AK bezirkliche Migration, Kommunales Integrationszentrum
Förderer: Kommunales Integrationszentrum der Stadt Köln
Beratungen: 13 Personen
„Durch die Ehrenamtsvermittlung der Kölner Freiwilligen Agentur konnten wir mindestens zehn Freiwillige gewinnen. Viele davon gehören inzwischen zu unserem festen Team, und wir wollen sie nicht mehr missen. Vielen Dank dafür!“
Nicole Klaski, The Good Food
Eventvolunteering
Kurz und gut Dieses Projekt widmet sich einer besonderen Engagementform, den Kurzzeitengagements. Wir bringen Ehrenamtliche, die ein kurzfristiges Engagement suchen, mit Organisationen zusammen, die Unterstützung für einmalige Aktivitäten brauchen. Das sind Veranstaltungen wie Sportfeste, Weihnachtsfeiern, Tage der offenen Tür, Tauschbörsen, Garten- oder Müllsammelaktionen. Diese Kurzzeitengagements bewerben wir intensiv auf unseren Social-Media-Kanälen bei Facebook und Instagram. So kommen die Angebote zu den Interessierten, und diese können spontan und ohne umfangreiche Einarbeitung direkt loslegen.
Wir haben auch einen Springer:innen-Pool für Freiwillige aufgebaut, die sich nicht langfristig binden möchten und lieber spontan für ein Engagement entscheiden. Diesen Ehrenamtlichen schicken wir in regelmäßigen Abständen die Kurzzeitengagements zu. So können wir eine neue Zielgruppe bedienen, in deren Lebensalltag kein klassisches Ehrenamt passt.
Aktuelles Im August und September haben wir Ehrenamtliche für die Hochwasserhilfe in Erftstadt-Blessem und Ahrweiler vermittelt. Viele Freiwillige sind unserem Aufruf gefolgt und haben so zu der Bewältigung dieser Katastrophe beigetragen.
Im Laufe des Jahres haben wir circa 150 Ehrenamtsangebote in den sozialen Medien beworben. Dadurch ist die Anzahl unserer Follower auf Instagram von 240 auf 630 gewachsen. Die Wirkung dieser Arbeit ist zwar nicht konkret messbar, aber viele Likes sowie der stetige Zuwachs unserer Reichweite lassen vermuten, dass diese Art der Information gut genutzt wird.
Unser Plan für 2021 war es, eine neue Datenbank für Kurzzeitengagements zu erstellen, in die sich Einrichtungen und Ehrenamtliche selbst eintragen. Die Einsatzstellen können ihren Bedarf und die Ehrenamtlichen ihre Hilfsangebote anmelden. Diese Datenbank ist entworfen worden und kann im kommenden Projektjahr eingesetzt werden, um die Vermittlung von Ehrenamtlichen in Kurzzeitengagements noch einfacher zu machen. Für die Datenbank hat uns eine Grafikerin Icons entworfen, die die Tätigkeiten jetzt optisch ansprechend darstellen. Sie weisen zum Beispiel auf die Tätigkeiten Bildung, Besuch und Begleitung, Fahrdienste oder digitale Angebote hin.
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Fakten
Laufzeit: seit Juni 2019 (mit Unterbrechung)
Hauptamtliche Mitarbeit: Susanne Hauke, Corinna Schüler (12 Stunden pro Woche)
Kosten: 16.500 Euro
Förderer: Stadt Köln
Anfragen und Beratungen: Ab Juli 2021 32 neue Kurzzeitangebote von 26 Einsatzstellen, davon 12 neue Einsatzstellen
Vermittlungen: 197 neue Anmeldungen im Springer:innen-Pool, 397 Personen insgesamt im Springer:innen-Pool
„Ich empfehle Menschen jeden Alters, einen Freiwilligendienst zu machen. Besonders bei der Arbeit mit älteren Menschen kann man sehr viel Neues lernen. Ich habe jede Menge Spaß mit den Senior:innen gehabt.“
Katharina Tiggemann, Tagespflege Michaelshoven, Sülz
Kölner Freiwilligendienst
Intensives Engagement von Menschen jeden Alters An Freiwilligendiensten nehmen Menschen teil, die für eine begrenzte Dauer viel Zeit investieren möchten: im Umfang von 20 bis 40 Stunden in der Woche und für die Dauer von sechs bis zwölf Monaten. Im Kölner Freiwilligendienst engagieren sich Menschen im Alter von 16 Jahren bis ins hohe Alter in gemeinnützigen Einrichtungen in Köln und Umgebung. Unter dem Dachnamen Kölner Freiwilligendienst bieten wir zwei Programme an, den Freiwilligendienst aller Generationen und den Bundesfreiwilligendienst.
Aktuelles Der Kölner Freiwilligendienst folgte der Fieberkurve der Pandemie: der heftige Start ins Jahr, die hohen Infektionszahlen, Bundesnotbremse im Frühjahr, Entspannung im Sommer, Testen, Impfen, Deltavariante, Omikron. Es war ein weiteres Jahr mit der Pandemie und ein weiteres Jahr im Lernmodus für alle Beteiligten.
Wir starteten digital gut aufgestellt ins neue Jahr: Seminare, Beratungsveranstaltungen und Austausch mit den Freiwilligen fanden online statt. Verändert hat sich die Akzeptanz der neuen Technik. Bewerber:innen des Freiwilligendienstes fragen zum Beispiel aktiv nach Online-Beratungen, technische Unterstützung wird kaum noch verlangt. Während der Entspannung im Sommer konnten wir dank der 2G-Regel und der Impfungen wieder auf Präsenzseminare umsteigen. Das bedeutete der Seminargruppe viel.
Trotzdem war auch dieses Jahr von Herausforderungen geprägt. Die zweite Welle der Pandemie traf auf Jugendliche, die sich zunehmend fremdbestimmt fühlten. Im Gespräch merkte man, dass die fehlende Planbarkeit des eigenen Lebens den Teilnehmer:innen besonders zu schaffen machte. Elf Personen konnten wir 2021 neu vermitteln. Mit den Freiwilligen des vorherigen Jahrgangs begleiteten wir insgesamt 19 Menschen im Freiwilligendienst. Wir beobachten, dass der Wunsch nach einer kürzeren Zeitspanne für den Freiwilligendienst stieg. Sechs statt zwölf Monate Einsatz wurden häufiger gewünscht als früher. Vermutlich wird eine kürzere Zeitspanne als besser planbar angesehen. Leider läuft diese Entwicklung konträr zu dem Bedarf der Einsatzstellen, für die ein längerer Einsatz oft sinnvoller ist.
Das Online-Format „Freiwilligendienst aller Generationen – ein Erfolgsmodell“, das wir in Kooperation mit der VHS durchführten, konnte in diesem Jahr zweimal stattfinden. Hier versuchten wir, besonders das ältere Zielpublikum für einen Dienst zu gewinnen.
Die ehrenamtliche Unterstützung hat sich erhöht. Wir konnten uns über sechs Ehrenamtliche freuen, die die Öffentlichkeitsarbeit im Kölner Freiwilligendienst unterstützten, so viele wie nie zuvor. Auch die Zusammenarbeit mit den Einsatzstellen orientierte sich am Rhythmus von Corona. Einsatzstellenbesuche konnten noch nicht stattfinden, da Besuche für viele Einrichtungen noch eine Belastung darstellten. Trotzdem können wir spüren, dass sich etwas bewegt. Das zeigt sich auch daran, dass wir fünf neue Einsatzstellen für den Freiwilligendienst gewinnen konnten.
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Fakten
Laufzeit: seit 2005
Hauptamtliche Mitarbeit: Ulla Eberhard, Susanne Freisberg-Houy, Ruth Schaefers
Freiwilligendienstleistende: Lisa Trump, Sina Maria Ayari, Dhana Katyal
Ehrenamtliche Mitarbeit: 6 Personen
Kosten: 76.500 Euro
Netzwerke & Dachverbände: Netzwerk Engagement 10+, AG Freiwilligendienste des Bundesnetzwerks Bürgerengagement
Förderer: Stadt Köln, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Spender:innen: 1 Person
Anfragen: 147 Personen
Beratungen: 61 Personen
Vermittlungen: 11 Personen
„Es war für mich eine unglaublich gute und erfolgreiche Zeit. Deshalb würde ich den Freiwilligendienst allen weiterempfehlen, die gerade etwas unsicher über ihre Zukunft sind, die gerne anderen Menschen helfen wollen und dabei offen für neue Kulturen sind.“
Melissa, Freiwilligendienst im Projekt Mediart, Serres/Thessaloniki
Internationaler Freiwilligendienst
Raus aus Köln, rein in die Welt Beim Internationalen Freiwilligendienst leben junge Kölner:innen zwischen 17 und 30 Jahren ein halbes oder ganzes Jahr in einer Partnerstadt Kölns und engagieren sich in einem sozialen, kulturellen oder ökologischen Projekt. Im Gegenzug kommen junge Menschen aus den Partnerstädten nach Köln und helfen dort, wo sie gebraucht werden. Der Internationale Freiwilligendienst baut Brücken – zwischen Menschen, Städten und Kulturen. Die Freiwilligen wurden in mehreren Seminaren auf ihren Freiwilligendienst vorbereitet sowie während und nach ihrem Dienst in weiteren Seminaren begleitet.
Aktuelles Die Coronapandemie war auch in diesem Jahr eine extreme Herausforderung. Wir sind froh darüber, dass sich Freiwillige und Einsatzstellen auf einen internationalen Freiwilligendienst eingelassen haben, obwohl sich die Rahmenbedingungen wie Einreisemöglichkeit, Visum, Quarantäne und Impfen immer wieder änderten und schwer voraussehbar waren. Und wir sind stolz darauf, dass wir trotz dieser Schwierigkeiten jungen Freiwilligen einen internationalen Dienst ermöglichen konnten, auch wenn die Vermittlungszahlen im zweiten Coronajahr niedriger lagen als in den Jahren vor der Pandemie.
Entsendung Alle, die es im Herbst 2020 geschafft hatten auszureisen, beendeten ihren Freiwilligendienst im Jahr 2021 planmäßig. Dennoch erlebten viele Freiwillige ein Wechselbad der Gefühle. Sie leisteten ihren Freiwilligendienst während eines Lockdowns, einige waren eine Zeit lang in Quarantäne und einige erkrankten an Covid-19, niemand jedoch schwer.
Die Freiwilligen des neuen Jahrgangs 2021/22 brauchten nicht weniger Flexibilität. Im Jahr 2021 vermittelten wir zehn internationale Freiwillige, die sich im Umfang von 12.450 Stunden für das Gemeinwohl engagierten. Die meisten Freiwilligen konnten ihren Dienst wie geplant beginnen.
Im neuen Jahrgang waren die folgenden Partnerstädte (inklusive Umgebung) beteiligt: Rotterdam (Niederlande), Tel Aviv (Israel) und Thessaloniki (Griechenland). Einsatzstellen waren Krankenhäuser, Nachbarschaftshilfen, eine Künstlerwerkstatt und Initiativen im Medienbereich. Erstmals nahm auch ein Kibbuz in Israel Freiwillige auf.
Aufnahme Im Gegenzug kamen junge Menschen aus den Partnerstädten (und Umgebung) nach Köln. Die drei Freiwilligen, die im Herbst 2021 einreisten, kamen alle aus Russland. Sie engagierten sich im Altenzentrum Porz-Urbach, in der Internationalen Schule und zum ersten Mal auch im Kinder- und Jugendzentrum Alte Schule Widderdorf.
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Fakten
Laufzeit: seit 2002
Hauptamtliche Mitarbeit: Ulla Eberhard, Susanne Freisberg-Houy, Ruth Schaefers (36 Stunden pro Woche)
Ehrenamtliche Mitarbeit: 23 Personen
Kosten: 93.000 Euro
Dachverband: Zentrale Stelle Internationaler Jugendfreiwilligendienst im Arbeitskreis Lernen und Helfen in Übersee
Förderer: Stadt Köln, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Europäische Union, Annemarie und Helmut Börner Stiftung, Renate Angermann Stiftung
Spender:innen: 44 Personen
Anfragen: 438 Personen
Beratungen: 72 Personen
Vermittlungen: 13 Personen
Engagement von Unternehmen
Die Kölner Freiwilligen Agentur bietet Anregung, Ermutigung, Unterstützung und Qualifizierung für Unternehmen und öffentliche Betriebe, die sich mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesellschaftlich engagieren wollen. Mit dem FreiwilligenTag, dem Marktplatz und den Kölner KulturPaten haben wir Angebote geschaffen, die große und kleine Unternehmen niedrigschwellig oder auch umfangreich bei ihrem Engagement unterstützen. Wir planen, organisieren und bereiten Aktionen vor, die gemeinnützigen Organisationen helfen und Unternehmen die Möglichkeit geben, ihre Kommunikation zu verbessern und das Ansehen als Arbeitgeber zu steigern.
FreiwilligenTag
Freiwilliges Engagement von Firmenteams in gemeinnützigen Projekten Die Kölner FreiwilligenTage bieten Mitarbeitenden aus Kölner Unternehmen die Möglichkeit, sich an einem Tag gemeinsam für ein oder mehrere gemeinnützige Projekte zu engagieren. Ob Führungskraft, Fachkraft oder Auszubildende im Unternehmen, alle packen mit an. Sie schaffen Nutzen fürs Gemeinwohl und machen in unbekannten Lebens- und Arbeitsbereichen neue Erfahrungen. Für die gemeinnützigen Organisationen bedeuten die FreiwilligenTage nicht nur praktische Hilfe und Unterstützung. Die Helfer:innen erledigen Arbeiten, für die sonst keine Ressourcen zur Verfügung ständen. Leider hat die Pandemie sowohl die Möglichkeiten in den Einrichtungen als auch die Zahl der beteiligten Unternehmen im Jahr 2021 reduziert.
Aktuelles Im Jahr 2021 führten weiterhin coronabedingt weniger Unternehmen einen FreiwilligenTag durch. Insgesamt waren neun Unternehmen mit insgesamt 330 Mitarbeitenden in gemeinnützigen Einrichtungen im Einsatz. Die Unternehmen kamen aus Köln und Umgebung sowie aus Essen. Auch in diesem Jahr konnten wir gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer zu Köln einen Azubi-Social-Day für 90 Auszubildende aus Unternehmen in Bergisch-Gladbach durchführen. Sie halfen in 14 sozialen Einrichtungen.
Weitere 13 Unternehmen haben ihr Interesse an einem sozialen Engagement geäußert und erste Schritte unternommen. Auch in diesem Jahr waren die Absagen überwiegend auf die Coronasituation zurückzuführen.
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Fakten
Laufzeit: seit 2003
Hauptamtliche Mitarbeit: Krista Meurer, Dieter Schöffmann
(11 Stunden pro Woche)
Kosten: 10.800 Euro
Netzwerke: UPJ – Netzwerk engagierter Unternehmen und gemeinnütziger Mittlerorganisationen
Förderer: Kurt und Maria Dohle Stiftung, Veranstalterkreis des Kölner Marktplatzes
Anfragen: 22 Unternehmen
Teilnahme: 9 Unternehmen
Vermittlungen: 330 Personen in 20 Projekte
Kölner KulturPaten
Beratung von Kulturbetrieben durch Fachleute aus Unternehmen Eine lebendige kommunale Kulturszene hat einen unschätzbaren Wert – nicht zuletzt für Unternehmen. Die kulturelle Vielfalt Kölns wird gerade von freien und kleinen Kultureinrichtungen gewährleistet, deren Existenz mehr denn je gefährdet ist. Der Lockdown im Frühjahr 2021 und die instabile Situation aufgrund der Coronapandemie hat kaum eine Branche schlimmer getroffen als die Kultur – vor allem, weil viele Akteur:innen freiberuflich arbeiten und auf Sichtbarkeit und physische Präsenz angewiesen sind. Für die Produktion und Vermittlung wird neben künstlerischem Talent auch betriebswirtschaftliches, juristisches oder marketingbezogenes Wissen benötigt. Auch handwerkliches Know-how im Bereich Elektronik, Statik oder Technik ist zunehmend gefragt. Hier setzt die Arbeit der Kölner KulturPaten an. Der Kölner KulturPaten e.V. ist eine gemeinsame Initiative der Stadt Köln, der Industrie- und Handelskammer zu Köln und der Kölner Freiwilligen Agentur. Die Geschäftsführung des gemeinnützigen Vereins liegt bei der Stadt Köln.
Aktuelles Die Coronapandemie hat sich auch im zweiten Jahr auf die Vermittlung ehrenamtlicher Arbeit deutlich ausgewirkt: Es gab weniger Anfragen von Kulturprojekten, und die Resonanz seitens der Unternehmen fiel erneut zurückhaltend aus. Die Unternehmensberatungen fanden – bis auf eine Hybridveranstaltung im Juli in der IHK – virtuell im monatlichen Turnus statt und waren gefragt wie nie. Es konnten auch zwei Online-Seminare stattfinden. Die seit 2020 ausstehende Ehrung der KulturPaten wurde bis auf Weiteres verschoben. Erfreulich ist dagegen die Gründung von KulturPaten- und KulturPaten-ähnlichen Projekten in Münster und Naumburg, bei denen die Projektleiterin Claudia Bleier kollegial beratend involviert war.
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Fakten
Laufzeit: seit 2002
Hauptamtliche Mitarbeit: Claudia Bleier
Ehrenamtliche Mitarbeit: 1 Person
Kosten: 20.500 Euro
Kooperationspartner: Stadt Köln, Industrie- und Handelskammer zu Köln
Förderer: Industrie- und Handelskammer zu Köln, Stadt Köln – Kulturdezernat, Peter Moennig Foundation
Vermittlungen: 19 KulturPatenschaften
Vereinsmitglieder: 19 Personen
KÖLNER FREIWILLIGEN AGENTUR E.V.
Clemensstraße 7 50676 Köln
0221 / 888 278-0
0221 / 888 278-10
info@koeln-freiwillig.de
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