„Sie haben
die Spielregeln
verändert“
Dr. Holger Backhaus-Maul, Soziologe und Verwaltungswissenschaftler, forscht und lehrt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und ist unter anderem Mitglied im Vorstand der Stiftung Aktive Bürgerschaft (Berlin). Gemeinsam mit Prof. Karsten Speck und Maud Krohn hat er sich fortlaufend mit der Entwicklung von Freiwilligenagenturen in Deutschland befasst.
Herr Backhaus-Maul, sind Freiwilligenagenturen Gamechanger?
Das kommt darauf an, wie man den Begriff genau definiert und von welchem „Game“ wir sprechen. Traditionell bestimmen in unserer Gesellschaft vor allem Parteien, Interessenverbände und Unternehmen, welche Spiele wie gespielt werden und welche Regeln gelten. Im Vergleich zu ihnen sind Freiwilligenagenturen sehr kleine Akteure, die nicht die großen gesellschaftlichen Veränderungen und Umbrüche schaffen können. Das heißt nun aber keineswegs, dass sie nichts bewerkstelligen können. Ganz im Gegenteil. Agenturen und Engagierte haben in den vergangenen Jahrzehnten durchaus etwas verändert – und werden dies wohl auch weiterhin tun.
Wo zeigen sich diese Veränderungen?
Vor allem im bürgerschaftlichen Engagement selbst. Hier haben Freiwilligenagenturen Spielregeln verändert. Bis in die 1980er-Jahre hinein gab es im Ehrenamt ja ganz klassische Routinen: Menschen engagierten sich dauerhaft in Kirchen, Feuerwehren, Wohlfahrtsverbänden oder etwa Sportvereinen. Zumeist kamen sie aus einer Familie, in der ehrenamtliches Engagement schon eine lange Tradition in entsprechenden sozialen Milieus hatte. Seitdem sind Lebensstile individueller geworden, und herkömmliche Strukturen und Formen des Engagements passen nicht mehr allen. Viele Bürger:innen wollen sich zwar weiterhin engagieren, aber nicht mehr in herkömmlichen Strukturen und vorgegebenen Standardangeboten, sondern gemäß ihren persönlichen Interessen. An dieser Stelle kamen dann Freiwilligenagenturen ins Spiel.
Was machen Freiwilligenagenturen anders als traditionelle Engagementorganisationen?
Sie haben handlungsfeldübergreifend Zugang zu unterschiedlichen Milieus, Gruppen und Organisationen und können individuelle Passungsverhältnisse im Engagement herstellen. Freiwillige können heute sagen: „Ich würde gern etwas mit Ökologie machen oder mit Sport oder von häuslicher Gewalt bedrohte Frauen unterstützen.“ Und dann bei Freiwilligenagenturen schnell und einfach aus einem breiten Spektrum von Angeboten auswählen, was zu ihnen passt. Die Agenturen haben also sowohl die Handlungsfelder für Engagement umfassend im Blick als auch den Zugang erleichtert. Sie haben neue soziale Gruppen und Milieus für moderne Formen des Engagements erschlossen. Das ist Gamechanging.
Freiwilligenagenturen führen also verschiedene soziale Gruppen und Milieus zusammen?
Ja, das ist eine spezifische Leistung von Freiwilligenagenturen. Sie machen mit Ideen und Konzepten Engagement für sehr unterschiedliche Personen und Gruppen möglich. Für Jugendliche genauso wie für Seniorinnen und Senioren, Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte, Durchschnitts- und Geringverdienende, Menschen mit Beeinträchtigungen … um nur ein paar Beispiele zu nennen. Damit leisten die Freiwilligenagenturen nicht nur über Milieu- und Gruppengrenzen hinweg einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie haben das Engagement auch pluraler und vielfältiger gemacht.
Die ersten deutschen Freiwilligenagenturen gingen in den 1980er-Jahren an den Start, die Kölner Freiwilligen Agentur ist seit 25 Jahren aktiv. Was hat sich in dieser Zeit verändert?
Bekanntlich vieles, und zwar sowohl, was die Organisationen selbst betrifft, als auch die Rahmenbedingungen des Engagements. Bis in die 1990er-Jahre hinein waren Freiwilligenagenturen insbesondere von neuen sozialen Bewegungen der 1970er und 1980er inspiriert. Man wollte die Gesellschaft verändern und hatte entsprechend hohe normative Erwartungen. Dem gegenüber standen wenige Ressourcen, insbesondere sehr wenig Geld. Viele Agenturen waren in dieser Zeit in einer entsprechend prekären Situation zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Mitarbeitende haben sich bisweilen selbst ausgebeutet. Und die Effekte der Arbeit blieben trotz hoher Motivation und viel Einsatz begrenzt – mit zwei befristeten halben Stellen lässt sich in einer Großstadt nicht viel bewegen, geschweige denn verändern.
Ist das heute anders?
Ab Mitte der 1990er-Jahre haben sich Freiwilligenagenturen weiter professionalisiert. Außerdem ist die Politik auf bürgerschaftliches Engagement aufmerksam geworden. Engagement wurde gesellschaftlich als „wichtig“ eingestuft, und leistungsfähige Organisationsstrukturen wurden als erforderlich angesehen. Den entscheidenden Durchbruch brachte die Bundestags-Enquetekommission „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements“ in den Jahren 1999 bis 2002. In der Folge hat das Bundesfamilienministerium unter anderem den Aufbau verbandlicher Strukturen von Freiwilligenagenturen auf Bundesebene gefördert. Aber erst seit einigen Jahren beobachten wir eine Kommunalisierung der Förderung. Freiwilligenagenturen argumentieren zu Recht, dass sie wichtige Aufgaben im Sinne der kommunalen Daseinsfürsorge nach Artikel 28 des Grundgesetzes übernehmen und ihnen deshalb auch eine dauerhafte kommunale Förderung zustehen würde. Viele Freiwilligenagenturen bekommen mittlerweile eine zumindest mittelfristig angelegte kommunale Förderung; einige von ihnen befinden sich sogar in kommunaler Trägerschaft und sind so von gesellschaftlichen zu kommunalen Einrichtungen mutiert. Die Zahl der Personalstellen, die sie damit finanzieren können, ist zwar immer noch gering und die Laufzeiten sind kurz. Aber die Lage ist deutlich besser als früher und ermöglicht eine etwas kontinuierlichere Arbeit. Etwas ist eben mehr als nichts.
Hat sich auch das Leistungsangebot von Freiwilligenagenturen weiterentwickelt?
Ja, zweifelsohne. Zur reinen Vermittlung zwischen Bürger:innen, die ein Engagement suchen, und Organisationen, die Engagementmöglichkeiten anbieten, kam schon bald die Beratung von Organisationen in Engagementfragen hinzu. In den vergangenen Jahren haben vor allem die größeren Freiwilligenagenturen ihr Angebot digitalisiert. Hinzu kommt, dass einige Freiwilligenagenturen zumindest punktuell mit Hochschulen und Unternehmen zusammenarbeiten. Solche innovativen Ansätze sind wichtig für die Weiterentwicklung von Freiwilligenagenturen, und die Kölner Freiwilligen Agentur ist dabei. Aber besonders interessant ist es für mich, dass sich einige Freiwilligenagenturen mittlerweile dezidiert als gesellschaftspolitische Akteure verstehen und auch entsprechend auftreten. Das hat im Engagement tatsächlich Gamechanger-Potenzial.
Was meinen Sie damit genau?
Ich beobachte Freiwilligenagenturen seit geraumer Zeit und habe mich oft gewundert, dass sie in gesellschaftspolitischen Fragen sehr zurückhaltend auftreten. Das ändert sich langsam: Heute sagt ein nennenswerter Teil der Freiwilligenagenturen von sich, dass sie gesellschaftspolitische Ziele verfolgen und einen konstruktiven Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten. So stehen etwa Demokratie, Meinungsfreiheit und Geschlechtergerechtigkeit vielerorts auf der Agenda von Freiwilligenagenturen. Das ist in dieser Offenheit und Entschiedenheit neu und kann durchaus gesellschaftspolitisch folgenreich sein.
Wie schätzen Sie das zukünftige Veränderungspotenzial von Freiwilligenagenturen ein?
Ich denke, dass Freiwilligenagenturen am meisten bewegen können, wenn sie mit anderen gesellschaftlichen Akteuren arbeitsteilig kooperieren. Die Zusammenarbeit mit ausgewählten Unternehmen, wie sie die Kölner Freiwilligen Agentur seit Jahren bereits tut, ist dafür ein Beispiel. Interessant könnten auch Kooperationen mit Hochschulen werden, denn der Wissenstransfer zwischen Zivilgesellschaft und Wissenschaft ist ein großes Thema von gegenwärtiger und noch mehr von zukünftiger Bedeutung. Wichtig wird aber sein, dass Freiwilligenagenturen nicht wie oftmals in der Vergangenheit als Diener:innen vieler Damen und Herren auftreten, sondern ihr gesellschaftspolitisches Profil souverän entwickeln.
Ist die Kölner Freiwilligen Agentur für diese Zukunft gewappnet?
Die Kölner Freiwilligen Agentur ist nach meiner Beobachtung – eine qualitative Erforschung steht leider immer noch aus – relativ gut aufgestellt. Sie arbeitet professionell, ist sozial vernetzt und in Köln sowohl im traditionellen als auch im modernen Engagement verankert. Auch engagementpolitisch hat sie Gewicht – nicht nur als Mitautorin der Kölner Förderrichtlinie. Entscheidend für die Zukunft aber wird zunächst sein, wie sie den anstehenden Generationenwechsel in den eigenen Reihen mit Blick auf die nächsten 25 Jahre bewältigen wird.
„Sie haben
die Spielregeln
verändert“
Dr. Holger Backhaus-Maul, Soziologe und Verwaltungswissenschaftler, forscht und lehrt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und ist unter anderem Mitglied im Vorstand der Stiftung Aktive Bürgerschaft (Berlin). Gemeinsam mit Prof. Karsten Speck und Maud Krohn hat er sich fortlaufend mit der Entwicklung von Freiwilligenagenturen in Deutschland befasst.
Herr Backhaus-Maul, sind Freiwilligenagenturen Gamechanger?
Das kommt darauf an, wie man den Begriff genau definiert und von welchem „Game“ wir sprechen. Traditionell bestimmen in unserer Gesellschaft vor allem Parteien, Interessenverbände und Unternehmen, welche Spiele wie gespielt werden und welche Regeln gelten. Im Vergleich zu ihnen sind Freiwilligenagenturen sehr kleine Akteure, die nicht die großen gesellschaftlichen Veränderungen und Umbrüche schaffen können. Das heißt nun aber keineswegs, dass sie nichts bewerkstelligen können. Ganz im Gegenteil. Agenturen und Engagierte haben in den vergangenen Jahrzehnten durchaus etwas verändert – und werden dies wohl auch weiterhin tun.
Wo zeigen sich diese Veränderungen?
Vor allem im bürgerschaftlichen Engagement selbst. Hier haben Freiwilligenagenturen Spielregeln verändert. Bis in die 1980er-Jahre hinein gab es im Ehrenamt ja ganz klassische Routinen: Menschen engagierten sich dauerhaft in Kirchen, Feuerwehren, Wohlfahrtsverbänden oder etwa Sportvereinen. Zumeist kamen sie aus einer Familie, in der ehrenamtliches Engagement schon eine lange Tradition in entsprechenden sozialen Milieus hatte. Seitdem sind Lebensstile individueller geworden, und herkömmliche Strukturen und Formen des Engagements passen nicht mehr allen. Viele Bürger:innen wollen sich zwar weiterhin engagieren, aber nicht mehr in herkömmlichen Strukturen und vorgegebenen Standardangeboten, sondern gemäß ihren persönlichen Interessen. An dieser Stelle kamen dann Freiwilligenagenturen ins Spiel.
Was machen Freiwilligenagenturen anders als traditionelle Engagementorganisationen?
Sie haben handlungsfeldübergreifend Zugang zu unterschiedlichen Milieus, Gruppen und Organisationen und können individuelle Passungsverhältnisse im Engagement herstellen. Freiwillige können heute sagen: „Ich würde gern etwas mit Ökologie machen oder mit Sport oder von häuslicher Gewalt bedrohte Frauen unterstützen.“ Und dann bei Freiwilligenagenturen schnell und einfach aus einem breiten Spektrum von Angeboten auswählen, was zu ihnen passt. Die Agenturen haben also sowohl die Handlungsfelder für Engagement umfassend im Blick als auch den Zugang erleichtert. Sie haben neue soziale Gruppen und Milieus für moderne Formen des Engagements erschlossen. Das ist Gamechanging.
Freiwilligenagenturen führen also verschiedene soziale Gruppen und Milieus zusammen?
Ja, das ist eine spezifische Leistung von Freiwilligenagenturen. Sie machen mit Ideen und Konzepten Engagement für sehr unterschiedliche Personen und Gruppen möglich. Für Jugendliche genauso wie für Seniorinnen und Senioren, Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte, Durchschnitts- und Geringverdienende, Menschen mit Beeinträchtigungen … um nur ein paar Beispiele zu nennen. Damit leisten die Freiwilligenagenturen nicht nur über Milieu- und Gruppengrenzen hinweg einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie haben das Engagement auch pluraler und vielfältiger gemacht.
Die ersten deutschen Freiwilligenagenturen gingen in den 1980er-Jahren an den Start, die Kölner Freiwilligen Agentur ist seit 25 Jahren aktiv. Was hat sich in dieser Zeit verändert?
Bekanntlich vieles, und zwar sowohl, was die Organisationen selbst betrifft, als auch die Rahmenbedingungen des Engagements. Bis in die 1990er-Jahre hinein waren Freiwilligenagenturen insbesondere von neuen sozialen Bewegungen der 1970er und 1980er inspiriert. Man wollte die Gesellschaft verändern und hatte entsprechend hohe normative Erwartungen. Dem gegenüber standen wenige Ressourcen, insbesondere sehr wenig Geld. Viele Agenturen waren in dieser Zeit in einer entsprechend prekären Situation zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Mitarbeitende haben sich bisweilen selbst ausgebeutet. Und die Effekte der Arbeit blieben trotz hoher Motivation und viel Einsatz begrenzt – mit zwei befristeten halben Stellen lässt sich in einer Großstadt nicht viel bewegen, geschweige denn verändern.
Ist das heute anders?
Ab Mitte der 1990er-Jahre haben sich Freiwilligenagenturen weiter professionalisiert. Außerdem ist die Politik auf bürgerschaftliches Engagement aufmerksam geworden. Engagement wurde gesellschaftlich als „wichtig“ eingestuft, und leistungsfähige Organisationsstrukturen wurden als erforderlich angesehen. Den entscheidenden Durchbruch brachte die Bundestags-Enquetekommission „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements“ in den Jahren 1999 bis 2002. In der Folge hat das Bundesfamilienministerium unter anderem den Aufbau verbandlicher Strukturen von Freiwilligenagenturen auf Bundesebene gefördert. Aber erst seit einigen Jahren beobachten wir eine Kommunalisierung der Förderung. Freiwilligenagenturen argumentieren zu Recht, dass sie wichtige Aufgaben im Sinne der kommunalen Daseinsfürsorge nach Artikel 28 des Grundgesetzes übernehmen und ihnen deshalb auch eine dauerhafte kommunale Förderung zustehen würde. Viele Freiwilligenagenturen bekommen mittlerweile eine zumindest mittelfristig angelegte kommunale Förderung; einige von ihnen befinden sich sogar in kommunaler Trägerschaft und sind so von gesellschaftlichen zu kommunalen Einrichtungen mutiert. Die Zahl der Personalstellen, die sie damit finanzieren können, ist zwar immer noch gering und die Laufzeiten sind kurz. Aber die Lage ist deutlich besser als früher und ermöglicht eine etwas kontinuierlichere Arbeit. Etwas ist eben mehr als nichts.
Hat sich auch das Leistungsangebot von Freiwilligenagenturen weiterentwickelt?
Ja, zweifelsohne. Zur reinen Vermittlung zwischen Bürger:innen, die ein Engagement suchen, und Organisationen, die Engagementmöglichkeiten anbieten, kam schon bald die Beratung von Organisationen in Engagementfragen hinzu. In den vergangenen Jahren haben vor allem die größeren Freiwilligenagenturen ihr Angebot digitalisiert. Hinzu kommt, dass einige Freiwilligenagenturen zumindest punktuell mit Hochschulen und Unternehmen zusammenarbeiten. Solche innovativen Ansätze sind wichtig für die Weiterentwicklung von Freiwilligenagenturen, und die Kölner Freiwilligen Agentur ist dabei. Aber besonders interessant ist es für mich, dass sich einige Freiwilligenagenturen mittlerweile dezidiert als gesellschaftspolitische Akteure verstehen und auch entsprechend auftreten. Das hat im Engagement tatsächlich Gamechanger-Potenzial.
Was meinen Sie damit genau?
Ich beobachte Freiwilligenagenturen seit geraumer Zeit und habe mich oft gewundert, dass sie in gesellschaftspolitischen Fragen sehr zurückhaltend auftreten. Das ändert sich langsam: Heute sagt ein nennenswerter Teil der Freiwilligenagenturen von sich, dass sie gesellschaftspolitische Ziele verfolgen und einen konstruktiven Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten. So stehen etwa Demokratie, Meinungsfreiheit und Geschlechtergerechtigkeit vielerorts auf der Agenda von Freiwilligenagenturen. Das ist in dieser Offenheit und Entschiedenheit neu und kann durchaus gesellschaftspolitisch folgenreich sein.
Wie schätzen Sie das zukünftige Veränderungspotenzial von Freiwilligenagenturen ein?
Ich denke, dass Freiwilligenagenturen am meisten bewegen können, wenn sie mit anderen gesellschaftlichen Akteuren arbeitsteilig kooperieren. Die Zusammenarbeit mit ausgewählten Unternehmen, wie sie die Kölner Freiwilligen Agentur seit Jahren bereits tut, ist dafür ein Beispiel. Interessant könnten auch Kooperationen mit Hochschulen werden, denn der Wissenstransfer zwischen Zivilgesellschaft und Wissenschaft ist ein großes Thema von gegenwärtiger und noch mehr von zukünftiger Bedeutung. Wichtig wird aber sein, dass Freiwilligenagenturen nicht wie oftmals in der Vergangenheit als Diener:innen vieler Damen und Herren auftreten, sondern ihr gesellschaftspolitisches Profil souverän entwickeln.
Ist die Kölner Freiwilligen Agentur für diese Zukunft gewappnet?
Die Kölner Freiwilligen Agentur ist nach meiner Beobachtung – eine qualitative Erforschung steht leider immer noch aus – relativ gut aufgestellt. Sie arbeitet professionell, ist sozial vernetzt und in Köln sowohl im traditionellen als auch im modernen Engagement verankert. Auch engagementpolitisch hat sie Gewicht – nicht nur als Mitautorin der Kölner Förderrichtlinie. Entscheidend für die Zukunft aber wird zunächst sein, wie sie den anstehenden Generationenwechsel in den eigenen Reihen mit Blick auf die nächsten 25 Jahre bewältigen wird.